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Elisabeth Kaiser
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Frage von Hanne A. •

Frage an Elisabeth Kaiser von Hanne A. bezüglich Verteidigung

Im Koalitionsvertrag steht, dass über eine mögliche Bewaffnung von Drohnen erst nach "ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung" entschieden wird. Diese Debatte soll nun durch Veranstaltungen im Verteidigungsministerium ersetzt werden (s. Brief des Verteidigungsministeriums vom 06.04.20 an ein SPD-Mitglied im Verteidigungsausschusses). Eine so schwerwiegende Entscheidung bekommt auf diese Art keine angemessene Öffentlichkeit.

Bewaffnete Drohnen versetzen die Bevölkerung am Einsatzort in Angst und Schrecken. Dass über die Monitore zwischen Zivilisten und Militärs, zwischen Kindern und Erwachsenen, genau unterschieden werden kann, ist nicht wahr.

Werden Sie sich dafür einsetzen, alle Pläne, Drohnen für die Bundeswehr zu bewaffnen, bis nach der Beendigung der Coronavirus-Krise zu stornieren, um die „gesellschaftliche Debatte" zu ermöglichen? Wenn ja, auf welche Weise?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau A.,

Ich kann Ihnen versichern, die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag wird sich ausführlich und in aller Sorgfalt mit der Bewaffnung von Drohnen beschäftigen. Bislang steht eine Entscheidung dazu jedoch aus.

Im gültigen Koalitionsvertrag haben wir mit unserem Partner der Unionsfraktion festgelegt, dass der Deutsche Bundestag über die Beschaffung von Bewaffnungen für Drohnen nach ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung gesondert entscheiden wird. Dazu ist die Bundesregierung aufgefordert, dem Deutschen Bundestag eine Vorlage zuzuleiten. Diese Vorlage liegt bisher nicht vor und ist in der augenblicklichen Krise auch nicht zu erwarten..

Das Bundesministerium der Verteidigung musste eine Auftaktveranstaltung zur Einleitung dieses Würdigungsprozesses mit vielen Experten (u.a. Theologen, Völkerrechtler, Ethiker, Politiker) aufgrund der Corona-Pandemie leider absagen.

Die Veranstaltung wäre der Auftakt für eine Reihe von diversen Formaten gewesen, an deren Ende eine Auswertung und auf dieser Grundlage dann die mögliche Entscheidung des Parlaments stehen soll. Dieser Prozess ist jetzt verschoben.

Seien Sie nochmals versichert, als SPD-Bundestagsfraktion werden wir den Prozess zur Würdigung einer Beschaffung von Bewaffnungen für Drohnen kritisch begleiten und eine entsprechende Vorlage ausführlich beraten. Eine Entscheidung dazu werden wir unter Berücksichtigung aller Aspekte gewissenhaft treffen.

Persönlich möchte ich ergänzen, dass ich mir sinnvolle Einsatzbereiche von Drohnen bei der Lagesichtung, dem Schutz der Zivilbevölkerung oder dem Katastrophenschutz vorstellen kann, einer Bewaffnung aber sehr kritisch gegenüber stehe.

Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Kaiser MdB

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