Frage an Elisabeth Kaiser von André R. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo,
warum wird sich meine Tochter in 5 Jahren entscheiden müssen, ob sie ein Gymnasium besuchen wird oder nicht? Ist in diesem Alter überhaupt eine unabhängige Entscheidung durch mein Kind möglich? Ich hoffe sehr, dass die Bestrebungen zu Gunsten einer Gesamtschule für meinen Sohn, der zum Glück erst ein Jahr alt ist, in der Politik Gehör finden.
VG
André Ruprecht und
Sehr geehrter Herr R.,
ich teile ihre Meinung, dass die Wahl zum weiteren Bildungsweg nicht im Alter von 10 Jahren getroffen werden sollte. Deshalb setzt sich die SPD für längeres gemeinsames Lernen ein.
Als Thüringer Abgeordnete habe ich daher die Aktivitäten des Bündnisses "Länger gemeinsam Lernen in Sachsen" mit Freude beobachtet. Das Bündnis hat in der Zwischenzeit über 50.000 Unterschriften von Sächsinnen und Sachsen gesammelt, um einen Volksantrag auf den Weg zu bringen.
Nach meiner Kenntnis wird der Sächsische Landtag sich am 30. Januar 2020 in 1. Lesung mit dem "Gesetz zur Einführung der Gemeinschaftsschule" befassen und dann die Beratungen bis Juni 2020 abgeschlossen haben.
Der sächsischen SPD, als Teil des Gemeinschaftsschul-Bündnisses, ist es in den Koalitionsverhandlungen gelungen, das längere gemeinsame Lernen auch in Sachsen zu ermöglichen. Zukünftig wird an Gemeinschaftsschulen bzw. an der Oberschule+ auf eine Bildungsempfehlung nach Klasse 4 verzichtet und die Entscheidung zum Schulabschluss zu einem späteren Zeitpunkt getroffen.
An welchem Ort eine Gemeinschaftsschule eingerichtet wird, hängt maßgeblich von Lehrer/innen, Schüler/innen, Eltern und Schulträger ab. Somit haben Sie und ihre Kinder es in Teilen selbst in der Hand, die sächsische Schullandschaft zu reformieren.
Für weitere Fragen steht Ihnen die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag Sabine Friedel gern unter post@sabine-friedel.de zur Verfügung.
MfG
Elisabeth Kaiser MdB
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