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Ekin Deligöz
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Frage von Anke S. •

Wie stehen SIe zum Thema "Bürgerversicherung" bei der gesetzlichen Krankenversicherung?

Bei "staatlichen" Versicherungen (Rentenversicherung, Arbeitsamt) fehlt häufig ein anständiger Kundenservice: Fehlende Kundenorientierung, lange Wartezeiten, mehr "Ablehnungen" als Genehmigungen... Durch den Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten "Kunden" ein höheres Leistungsspektrum und im Falle von notwendigen Leistungen eine serviceorientierte Beratung. Auch in anderen Ländern (beispielsweise Englang) müssen Versicherte zum Teil sehr lange auf dringend medizinisch notwendige Leistungen warten.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S. .

vielen Dank für Ihre Frage. Wir befürworten eine stärkere Digitalisierung im Gesundheitswesen. Sie bietet zum Beispiel die Chance, Versorgungsprozesse zu verbessern, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen oder den Zugang zu Spezialistinnen und Spezialisten zu erleichtern. Auch die Gesundheitsforschung kann profitieren. "Analoge" Versorgung und digitale Anwendungen sind kein Gegensatz, solange Digitalisierung nicht zum Selbstzweck wird. Die große Koalition hat in der vergangenen Wahlperiode zwar das Tempo der Digitalisierung erhöht, zugleich wurde aber nicht darauf geachtet, dass für die Patientinnen und Patienten aber auch für die Behandlerinnen und Behandler ein Nutzen entsteht. Um sicherzustellen, dass die Interessen der Patientinnen und Patienten und ihrer Versorgung im Mittelpunkt stehen, wollen wir eine Digitalstrategie mit klaren Zielen, Verantwortlichkeiten und Prioritäten auf den Weg bringen. Damit die Menschen sich auf die neuen digitalen Möglichkeiten einlassen, dürfen sie sie nicht als digitale Spielerei empfinden, sondern müssen einen realen Nutzwert erleben können. Bei der Erstattung digitaler Anwendungen durch die gesetzlichen Krankenkassen werden wir darauf achten, dass der Nutzwert für die Versorgung im Vordergrund steht. Bloße Wirtschaftsförderung ist nicht Aufgabe der gesetzlichen Krankenversicherung.

Mit freundlichen Grüßen

Caroline Schneider

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