Warum ist der Strompreis von rund 20 Cent auf aktuell 39 Cent geklettert, wo doch die Grünen doch Grünstrom für eine „Eiskugel“ versprochen haben? Warum ist das ein "Erfolg"?

Sehr geehrter Herr S., 

2022 sind die Strompreise deutlich gestiegen, hauptsächlich getrieben durch die Preisexplosionen bei importiertem Erdgas und Steinkohle. Wir haben die Energieversorgung gesichert, als die russischen Gaslieferungen wegfielen. Das war ein Erfolg. 

Die Strompreise sinken wieder, auch das ist ein Erfolg: Die gezahlten Strompreise sind von 2023 auf 2024 durchschnittlich um 11 % (4,81 ct/kWh) gesunken. Neue Stromverträge liegen derzeit sogar noch niedriger, tendenziell um 30ct/kWh. Deshalb wollen wir Stromversorger verpflichten, den durchschnittlichen Strom-Neukundenpreis in Zukunft auf der Energierechnung auszuweisen. So lässt sich auf einen Blick erkennen, ob ein Wechsel des Stromanbieters für einen selbst sinnvoll ist.

Es stimmt: Wir investieren derzeit in die Zukunft unserer Stromnetze, was über die sog. Netzentgelte einen Teil des Strompreises ausmacht. Diese Investitionen halten wir für richtig und notwendig, um unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern und die Energieversorgung unseres Landes sauberer zu machen. 

Strom muss trotzdem bezahlbar bleiben. Steuern und Entgelte auf Strom wollen wir deshalb verringern. Die EEG-Umlage haben wir 2022 schon abgeschafft, diesen Weg wollen wir weiter gehen: Indem wir die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß senken und die Finanzierung des Netzausbaus reformieren. Bislang werden die angesprochenen Investitionen in die Zukunft unserer Stromnetze noch vollständig über den Strompreis finanziert. Das wollen wir ändern. 

Mit freundlichen Grüße

Team Deligöz