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Ekin Deligöz
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Frage von Jürgen R. •

Frage an Ekin Deligöz von Jürgen R. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Deligöz,

in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.

Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Reichersreder,

Danke für Ihre Frage, die mir die Gelegenheit gibt, einige Dinge genauer zu erläutern. Wie Sie schreiben, geht Gewalt in Beziehungen zu einem sehr hohen Prozentsatz von Männern gegen Frauen und Kinder aus. (Vgl. Sie dazu die umfangreiche Studie des Frauenministeriums unter http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Publikationen/Publikationen, did=20530.html . Dort finden Sie viele weitere Informationen zu Gewalt - gegen Frauen wie auch gegen Männer, wie z.B. die Studie: Gewalt gegen Männer http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Forschungsnetz/forschungsberichte,did=20558.html .)
Diesen Skandal ans Licht zu bringen, den Opfern rechtliche Möglichkeiten an die Hand zu geben und Schutzräume einzurichten, ist für Grüne Politik ein wichtiger Bereich.
Die von Ihnen angeführte "Hetzkampagne gegen fürsorgliche Väter" kann ich nicht entdecken. Auch die Gleichsetzung von Vätern, die sich um ihre Kinder kümmern wollen mit Gewaltverbrechern und Schlägern kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Im Gegenteil scheint mir derzeit in der deutschen Öffentlichkeit eine sehr sehr positive Stimmung gegenüber Vätern vorzuherrschen, insbesondere, wenn sie auch nur im Geringsten fürsorglich sind. Ein stärkeres Engagement von Männern in der Familie liegt mir persönlich, aber auch meiner Fraktion sehr am Herzen. Sowohl Frau Heiliger wie auch die (autonomen) Frauenhäuser leisten wichtige und schwierige Arbeit. Ich freue mich über jeden Zulauf für die "Radikalfeministinnen", denn wir brauchen mehr, nicht weniger Engagement. Die staatliche Finanzierung von Frauenhäusern ist für mich eine wichtige Ergänzung zum Instrumentarium des Gewaltschutzgesetzes. Meine Fraktion setzt sich hier für eine Verbesserung der Finanzierung ein, da derzeit aufgrund des Sparkurses in den Ländern immer wieder Engpässe zulasten von Gewalt betroffener Frauen und Kinder vorkommen.

Umfangreiche Informationen zu Grünen Positionen zur Familienpolitik finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.gruene-bundestag.de/cms/familie/rubrik/11/11294.familie.html , zu Frauenpolitik unter http://www.gruene-bundestag.de/cms/frauen/rubrik/0/66.frauen.html

Mit freundlichen Grüßen

Ekin Deligöz

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