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Ekin Deligöz
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Frage von Thomas W. •

Frage an Ekin Deligöz von Thomas W. bezüglich Verkehr

Wie beurteilen Sie die geplante Südumfahrung (B300) in Krumbach? Könnten Sie eventuell ganz kurz Ihre Argumente darstellen, auf die Sie Ihre Meinung stützen?
Vielen Dank!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Weber,

Vielen Dank für Ihre Frage zur Krumbacher Südumgehung.

Wir Grüne in Schwaben haben zu diesem Thema ja bereits eine Veranstaltung mit meinem Fraktionskollegen Dr. Anton Hofreiter und einen Spaziergang mit Landtagskandidat Maximilian Deisenhofer entlang der geplanten Trasse veranstaltet. Diesen Veranstaltungen ging eine eingehende Befassung mit dem Vorhaben voraus. Im Ergebnis ist für uns klar geworden, dass das Projekt nicht unterstützenswert ist. Im Gegenteil, wir werden uns auch bei dem Bürgerentscheid am 22.Spetember dafür einsetzen, dass die Krumbacherinnen und Krumbacher mit "Nein" stimmen.

Die Gründe für diese ablehnende Haltung lassen sich kurz zusammenfassen:

Nach grüner Einschätzung wird die geplante Südumgehung nicht die gewünschte Entlastung für die Anwohnerinnen und Anwohner bedeuten, da 81 % des Verkehrs so genannter "Ziel - und Quellverkehr" ist, eine Umgehung also nur vergleichsweise bescheidene 20 % des Verkehrs aus der Stadt bringt. Eine effiziente Lärmreduzierung ist zudem erst ab einer Halbierung des städtischen Verkehrs zu erwarten. Grundsätzlich ist es auch schwer vorstellbar, dass bei den (im Vergleich zu anderen Städten) geringen Fahrzeugzahlen und einem eher niedrigen Anteil von Durchgangsverkehr je eine Chance auf die tatsächliche Realisierung dieses Projekts besteht. Bei anzunehmenden Kosten von etwa 5 Millionen € pro Kilometer wären insgesamt etwa 23 Millionen € aufzubringen. Eine Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans ist nahezu ausgeschlossen.

Zu beachten ist ferner der Naturschutz. Dieser wäre gerade im Bereich des Krumbads nachhaltig beeinträchtig. Dort ist der Wald als Naherholungsgebiet für KrumbacherInnen, aber auch für Kurgäste, von großem Wert. Wir Grüne wollen eine bessere Verkehrsinfrastrukturpolitik, bei denen der Neubau von Straßen nicht den Schwerpunkt darstellt. Auch wenn es keinen Spatenstich und keine Einweihung gibt, wollen wir die bereits vorhandenen Straßen sanieren und ÖPNV-Konzepte auch im ländlichen Raum fördern und ausbauen. Konkret für Krumbach bedeutet dies eine verbesserte Nahverkehrsanbindung an die Zentren Augsburg, Ulm und München.

Mit freundlichen Grüßen,

Ekin Deligöz

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