Frage an Edgar Streese von Hendrik H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Seit Jahren kämpfe ich mit meiner ohnmächtigen Wut, wenn ich von Rauchern gezwungen werde, deren schlechte Luft ein zu atmen. Erst vor kurzem wurde wieder von einer neuen wissenschaftlichen Studie bestätigt, dass Passivrauchern eine zweimal höhere Gefahr trifft, an Krebs zu erkranken. Meine Reaktion dieser Gefahr zu entgehen besteht darin, möglichst nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln insbesondere der S-Bahn zu fahren, nicht in Kinos, Theater oder Konzerte zu gehen, weil ich dort in den Foyers gezwungen werde mitzurauchen, und selbst nicht mehr zum Bowling zu gehen, da es kein Bowling-Center in Berlin zu geben scheint, wo man nicht von Rauchern belästigt wird.
Ich finde das langsam bedenklich, wenn Nichtraucher auf diese Art und Weise diskriminiert werden und letztlich nicht mehr am kulturellen Leben einer Stadt teilnehmen. Insbesondere beim Bowling, einer sportlichen Betätigung die man als Familie auch gern einmal mit Kindern besuchen möchte, ist nicht hinzunehmen, dass die Kinder bereits ohne nachzudenken dieser Körperverletzung wissentlich ausgesetzt werden.
Was gedenken Sie dagegen zu tun?
Hendrik Hintze
Sehr geehrte Herr Hintze,
bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen erst jetzt antworte, aber wie Sie sich denken können, stecken wir jetzt voll im "Wahlkampfstress"! Dennoch möchte ich Ihnen gerne Ihre Frage beantworten, und diese Antwort soll nicht so niveaulos, wie die vom Kollegen von der CDU ausfallen. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich Nichtraucher bin! Daher kann ich Ihre Sorgen sehr gut nachvollziehen! Auch für mich ist es unerträglich, dass wir zum anerkanntermaßen gesundheitsschädigenden Passivrauchen genötigt werden! Ich kann mir vorstellen, und dafür werde ich mich auch einsetzen, dass wir Gesetze wie in Spanien, Italien oder Irland bekommen und nicht weiterhin Geiseln der Tabakindustrie bleiben. Es ist nicht hinnehmbar, das Jahr für Jahr Milliarden für die Beseitigung bzw. Behandlung der Folgen des Rauchens ausgegeben werden, wenn dieses Geld allein durch Nichtrauchen eingespart werden könnte! Deshalb ist die Tabaklobby zu brechen! Das heißt für mich, drastische Besteuerung und damit Preisanhebung von Tabakwaren! Einsatz dieser Gelder im Gesundheitswesen u.a. zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, die ja in der Tabakindustrie überflüssig werden! Werbeverbot für Tabakwaren! Evtl. Erlaubnis für Tabakkonsum analog Alkoholkonsum entspr. Jugendschutzgesetz erst ab 18. Für entsprechende Initiativen werde ich mich einsetzen!
Mit freundlichen Grüßen
Edgar Streese