Frage an Eckart von Klaeden von Reiner S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr von Klaeden,
entspricht es den Tatsachen, dass Sie am diesjährigen Bilderbergertreffen vom 6.-8. Juni 2008 in Westfields Marriott Hotel in Chantilly im US-Bundesstaat Virginia teilnehmen?
Falls ja:
Welche Themengebiete wurden dort mit welchen Ergebnissen besprochen?
Inwieweit deckt sich die Teilnahme an dieser Konferenz und dem damit verbundenen "Schweigegelübbte" mit Ihrem Demokratieverständnis und der Idee einer für den Bürger transparenten Politik?
Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen
Reiner Stutz
Sehr geehrter Herr Stutz,
mich haben in den letzten Wochen zahlreiche Anfragen zu meiner Teilnahme an der diesjährigen Bilderberg-Konferenz erreicht, die ich wie folgt beantworte:
Die Bilderberg-Konferenz ist ein Treffen von Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien aus den USA und Europa. Auf der Konferenz können sie ungehindert und offen über aktuelle Probleme der Weltpolitik und –wirtschaft diskutieren. Daher ist die Tagung auch vertraulich und findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dies ist die Vereinbarung unter allen Teilnehmern, die ich nicht brechen werde. Es werden dort aber selbstverständlich keine Beschlüsse gefasst. Mich amüsieren die Unterstellungen und Spekulationen, die sich Jahr für Jahr mit der Bilderberg-Konferenz verbinden. Nichts davon ist wahr.
Meine Teilnahme ist kein Privatvergnügen. Ich habe an der Konferenz zwar nicht als offizieller Vertreter meiner Fraktion oder des Bundestages teilgenommen. Eine solche offizielle Teilnahme kennt die Konferenz nicht, sie stände im Widerspruch zu ihrem informellen Charakter, der Voraussetzung für die nahezu einzigartige Gesprächsatmosphäre ist. Der Dialog und Meinungsaustausch auf der Konferenz ist aber nichtsdestotrotz für meine Arbeit als Abgeordneter und als außenpolitischer Sprecher meiner Fraktion sehr wertvoll.
Es gibt nach meiner Erfahrung keine andere Konferenz, die den Dialog zwischen den beteiligten Gruppen auf der einen und den transatlantischen Austausch auf der anderen Seite in so hervorragender Weise ermöglicht wie die Bilderberg-Konferenz. Dieses Gespräch wird ständig gefordert, der Mangel an solchen Foren zu Recht immer wieder beklagt.
Die mir entstandenen Kosten wurden vom Deutschen Bundestag übernommen. Zu Ihrer weiteren Information habe ich der Antwort die offizielle Presseerklärung zur diesjährigen Konferenz angefügt.
Mit freundlichen Grüßen
Eckart v. Klaeden