Frage an Dirk Stettner von Gisela S. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Stettner!
Ich bin Rentnerin und wohne in Weißensee. Da ich noch sehr aktiv bin, kommt es öfters vor, dass ich auch abends im Wohnbezirk unterwegs bin. Leider sehe ich immer weniger Polizei hier im Kiez und den Park am Weißen See meide ich seit einiger Zeit grundsätzlich im Dunkeln. Ich fühle mich nicht mehr so sicher hier wie früher. Meine Schwester, 78 Jahre alt, wurde vor 3 Jahren am hellerlichten Tage nur ein paar hundert Meter von hier überfallen, beraubt und verletzt.
Was würden Sie Herr Stettner für mehr Sicherheit in Weißensee tun?
Beste Grüße
Gisela Schmidt
Liebe Frau Schmidt,
der Park um den Weißen See ist ein Kleinod Berlins. Wo haben wir einen so schönen Park mit einem idyllischen See mittendrin, einem Strandbad und dem Milchhäuschen mit großer Terrasse direkt am See so nah am Zentrum Berlins? Das ist ein außergewöhnlich schöner Ort, der mitten im Trubel der Großstadt zum joggen, spazieren, ausspannen einlädt.
Leider wird auch auf diesen tollen Ort in den letzten Jahren zu wenig Wert gelegt. Jeder soll seinen Spaß haben und feiern und ausspannen können, aber er muss selbständig seinen Dreck wegräumen. Es darf nicht zugelassen werden, dass jeden Morgen Unmengen von Dreck aus dem Park geräumt werden müssen, weil die abendlichen und nächtlichen Besucher diesen nicht selber wegräumen. Wir haben noch keine Zustände wie beim Mauerpark und die wollen wir in Weißensee auch nicht haben.
Der zuständige Abschnitt der Polizei liegt nur wenige Meter entfernt an der Bernkasteler / Ecke Berliner Allee. Man sollte also davon ausgehen dürfen, dass die Unterscheidung zwischen Spaß und Feier und Krawall und Vandalismus schnell festgestellt und letzteres verhindert bzw. schnell geahndet werden kann. Da aber in den letzten Jahren die Personaldecke der Polizei unverantwortlich ausgedünnt wurde, schaffen die Sicherheitskräfte es oft kaum oder nicht, ihre Aufgaben schnell auszuführen. Das sind falsche politische Entscheidungen.
Wir brauchen eine starke, schnell einsetzbare Polizei um Präsenz zeigen und Vergehen effektiv bekämpfen zu können. Dann ist es auch gut möglich, diesen schönen Ort für abendliche Erholung von jung und alt zu nutzen. Es sind doch immer nur einige, wenige Chaoten, die das Vergnügen für alle mindern, weil sie nicht unterscheiden können, was "Dein" und "Mein" ist und auf Krawall aus sind. Wenn wir dann noch für mehr Beleuchtung im Park sorgen und das Ordnungsamt nicht nur Knöllchen in der Parkraumbewirtschaftungszone im Prenzlauer Berg verteilt (über 75% unserer Ordnungsamtmitarbeiter sind dort eingesetzt!) sondern auch mal in Weißensee vorbeischaut, ist der Park um den Weißen See ein wunderschöner Ort mitten im Trubel Berlins.
Viele Grüße,
Ihr
Dirk Stettner