Warum tun Sie nicht genug für das Klima?
Dieser Winter war viel zu warm. Und erinnern Sie sich an die jüngst vergangenen Sommer. Die Bilder vom ausgetrockneten Rhein, den ausgetrockneten Wäldern oder die Flut im Ahrtal. Die 1,5°C Begrenzung bis 2100 sind laut Weltklimarat fast nicht mehr einzuhalten. Belastbare Prognosen unter anderem vom deutschen Wetterdienst erwarten eine Erwärmung von 1,9° bis 2,3°C bis 2050. 2050! Mit 2°C + kommt bereits Schlimmes auf uns zu: Wasserknappheit, Ernteausfälle, Waldbrände, Artensterben, Hungersnöte, Migration. Und nach 2050? Bei 3°C + werden weltweit Hungerstote im Milliardenbereich prognostiziert. Im Milliardenbereich. Nehmen Sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse ernst. Business as usual bringt uns langsam aber sicher um. Der Abbau von fossilen Rohstoffen und CO2 Ausstoß muss radikal ein Ende finden, sonst finden wir als Menschen es. Kümmern Sie sich um die Menschen in ihrem Land. Wenden Sie das Schlimmste ab, begrenzen Sie den Schaden. Aktuell tun Sie bei weitem einfach nicht genug.
Sehr geehrter Cyrus A. P.,
Sie sind gut vertraut mit Zahlen und Fakten zum Klimawandel, aber offenbar weniger mit dem, was die Parteien dazu vorschlagen. Ich will zumindest auf zwei Dinge hinweisen, wenn Sie so pauschal schreiben: „Sie tun zu wenig.“
Es ist die aktuelle Bundesregierung, die alte Kohlekraftwerke ans Netz nimmt, die teures Fracking-Gas importiert, bei der Verkehrswende das Notwendige unterlässt und die beim Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich zu langsam ist. Deshalb bitte weniger Vorwurf an mich und gern mehr Richtung Ampel-Regierung.
Meine Partei ist sehr klar: Die Pariser Klimaziele müssen eingehalten werden. Wir haben ein Programm, mit dem das möglich wäre. Das haben uns nicht zuletzt im Bundestagswahlkampf Experten attestiert. Vielleicht mögen Sie mal in den „Aktionsplan Klimagerechtigkeit“ schauen, den wir (bereits) 2020 vorgelegt haben:
Gern können Sie sich zu dem Themenkomplex auch an den stellvertretenden Parteivorsitzenden Lorenz Gösta Beutin wenden, der über Expertise verfügt und eng verbunden ist mit all denjenigen, die entschlossen für Klimagerechtigkeit kämpfen. Über diesen Weg können Sie ihn jederzeit kontaktieren: lorenz.goesta.beutin@die-linke.de
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch