Warum halten Sie Leuchtmunition vergleichbar mit Feuerwerkskörpern?
Sehr geehrter Herr Bartsch,
erstaunlich empfand ich nicht Ihre Äußerung über die Reichweiten bis zu 1500 km der verschiedenen Iskander-Raketensysteme von M bis K und dass Sie diese trotz sowohl westlicher als auch russischer übereinstimmender Berichte auch aus der Ukraine als unbelegt ansehen, sondern jene für gefahrlos hielten, da sie nur bis Stralsund oder nächsten Kleinstadt reichen würden und daher keine Abschreckung für notwendig erachten.
Was Ihre Einschätzung von Leuchtmunition in der Ostsee gegen Bundeswehrsoldaten betrifft, würde mich interessieren, wie Sie auf den Vergleich mit Feuerwerkskörpern kamen? Nach meinem Wissen handelt es sich in unseren Breitengraden dabei um Kriegsmaterial (https://t.ly/KX4t7) mit bis zu 450 m Reichtweite und entspr. Durchschlagskraft (https://t.ly/Td81B), aus Messing und Stahl gefertigte Patronenhülsen (https://t.ly/e0__9) mit Treibladung und nicht um Feuerwerk oder Kaliber 4 Signalpistolen nach § 5 Waffengesetz (https://t.ly/t9P-D)
MfG
Willy K.
Sehr geehrter Herr K.,
das mächtigste Militärbündnis auf dem Planeten braucht keine weitere Abschreckung. Im vergangenen Jahr haben die NATO-Staaten laut dem schwedischen Friedensforschungsinstitut SIPRI mehr für Rüstung ausgegeben als alle anderen Staaten auf dem Planeten zusammen. Mehr Rüstung bringt nicht mehr Sicherheit, wie die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte gezeigt haben.
Die Links, die Sie in der Frage übersandt haben, funktionieren nicht. Zu dem Zwischenfall in der Ostsee ist wenig öffentlich bekannt, aber so viel ist klar: Das russische Schiff, von welchem die Signalmunition abgefeuert wurde, war ein ziviler Tanker. Ich gehe davon aus, dass das Sicherheitspersonal auf zivilen russischen Tankern keine Kriegswaffen an Bord hat.
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch