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Dietmar Bartsch
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Frage von Willy K. •

Warum glauben Sie, dass die Iskander Raketen nur Ihre Geburtsstadt Stralsund erreichen würden?

Sehr geehrter Herr Bartsch,

wie kamen Sie zu dem Schluss, dass die Iskander nur eine Reichweite bis Stralsund hätte? (https://youtu.be/70kLGqW35Jo?t=159) Im Fall der SS-26 ist mit Bestätigung Russlands seit einiger Zeit bekannt, dass diese auch in der fahrzeuggebundenen Version Iskander 9M729 über eine Reichweite von deutlich mehr als 1500 km verfügen, was in etwa der seegestützten Iskander Version von 1500 bis 2600 km entspricht. (https://shorturl.at/fCrZy) Dies verstieße nicht nur gegen den INF-Vertrag, sondern würde Haupstädte wie London, Paris, Rom, Wien und natürlich auch Berlin spielend erreichen, wenn man vom 2018 ermittelten Raketenstandort aus misst. (https://shorturl.at/smnk5) Die Rede ist wie gesagt nicht von den seit 2022 dort stationierten Kinschal-Raketen mit einer Reichweite von 2000km. (https://shorturl.at/Muvnc)

Waren Sie sich dieser Informationen bei Ihrer Rede über die Iskander nicht bewusst oder woraus entnehmen Sie die Sicherheit Ihrer Erkenntnisse?

MfG

Willy K.

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Sehr geehrter Herr K.,

ein großes Problem in der aktuellen Debatte um die Mittelstreckenwaffen in Europa ist, dass viel behauptet wird und wenig belegt ist. Die Boden-Boden-Raketen des Typs 9K720 Iskander, gemeinhin Iskander-Raketen genannt, können laut allgemein verfügbaren Angaben 500 Kilometer weit fliegen. Größere Reichweiten wurden immer wieder behauptet, aber so nie getestet. Ohne Tests können alle Seiten viel behaupten, aber es ist nichts belegt.

Systeme des Typs Ch-47M2 Kinschal sind Luft-Boden-Raketen und wären somit sowieso nicht unter die Regeln des INF-Vertrages gefallen.

Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch

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