Trump, Taurus und co - ist Deutschland ein stabiler Bündnidpartner?
Sehr geehrter Herr Bartsch,
könnten sie mir die frage bitte aus der Sicht der Linken(aus ihrer position) beantworten. Es ist für ein Schulprojekt
Sehr geehrte Frau A.,
auch weil es sich um ein Schulprojekt handelt, will ich zwar nicht den „Oberlehrer“ geben, aber sollten Sie nicht evtl. selbst recherchieren und politische Positionen vergleichen?
Trump und Taurus beginnen beide mit „T“. Für die Frage, ob Deutschland ein stabiler Bündnispartner ist, existieren darüber hinaus kaum Parallelen. Donald Trump hat unlängst dem ungarischen Ministerpräsidenten mitgeteilt, dass er der Ukraine im Falle seines Wahlsiegs „keinen Penny” mehr geben werde. Um auf Ihre Frage zurückzukommen: In dieser Logik drohen die USA zu einem unsicheren Kantonisten zu werden, nicht die Bundesrepublik.
Deutschland stellt der Ukraine nach den USA die meisten Waffen. Viele der gelieferten Systeme wurden angepriesen als Game Changer. Real hat kein System diese Annahme eingelöst. Aber Deutschland ist, wenn Sie so wollen, in der EU und in der NATO so bündnistreu, dass es keine Alternativen zur militärischen Logik aufzeigt oder - und das wäre ebenso problematisch - nicht sieht.
In der Frage des Taurus halte ich die Position des Kanzlers für richtig. Die Abgabe dieses Systems an die Ukraine wäre dazu geeignet, Deutschland aktiv in den Krieg hineinzuziehen. Dazu darf es nicht kommen.
Mit Blick auf die Ukraine oder etwa auf das Zwei-Prozent-Ziel der NATO halte ich Bündnistreue nicht für den allein richtigen Maßstab. Nur weil alle in eine Richtung rennen, ist es auch sonst selten zielführend, mehr oder weniger blind hinterherzulaufen. Vor allem, wenn Erfolge ausbleiben.
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch