S. Dagdelen schreibt: "Das Versagen der Führung von Die Linke ist unentschuldbar..." klären Sie dieses Problem nicht in der Fraktion, weil die Fraktion dann u.U. nicht mehr im Bundestag vertreten ist?
diese meine Frage vom 2.3.23 haben Sie mit der Antwort vom 10.07.23 einfach nicht beantwortet.
Zitat Sevim Dagdelen 02.03.23 Junge Welt: "Das Versagen der Führung von Die Linke ist unentschuldbar und geradezu selbstzerstörerisch. So handelt die Spitze einer Sekte, nicht die einer verantwortungsvollen linken Partei. Im Gegensatz dazu haben Linke-Mitglieder mit den Füßen abgestimmt und sind massenhaft zum Brandenburger Tor gekommen. Das Agieren der Bundesspitze hat nichts mehr mit der Gründungsidee und dem Programm der Partei Die Linke zu tun – sowohl in der Friedenspolitik als auch was den antifaschistischen Gründungskonsens betrifft.
Sehr geehrter Herr S.,
Sie schreiben mir jetzt zum sechsten Mal zu diesem Thema. Ich hatte Ihnen bereits nahegelegt zu akzeptieren, dass wir z.T. möglicherweise unterschiedlicher Meinung sind. Vielleicht überdenken Sie die Anregung.
Einen inhaltlichen Hinweis möchte ich zum Abschluss gleichwohl geben. Ich erlebe DIE LINKE in den letzten Wochen und Monaten öffentlich sehr geschlossen. Ich schließe daraus, dass nahezu alle begriffen haben, welche Verantwortung die Partei hat und welche Aufgaben vor ihr liegen.
Ich kann nicht erkennen, dass es mit Blick auf Russlands völkerrechtswidrigen Krieg stark divergierende Verlautbarungen gibt. Dieser Krieg muss enden und das kann letztlich nur erfolgreich über den Weg eines Waffenstillstands und anschließender Verhandlungen gelingen. Viele derer, die auf der besagten Demonstration vor dem Brandenburger Tor teilgenommen haben, haben gerade dies zum Ausdruck gebracht. Dass die Partei im Vorfeld eine sehr harte Abgrenzung zu der Veranstaltung für notwendig hielt, hat in der Mitgliedschaft zu nachvollziehbaren Kontroversen geführt. Die Botschaft ist m.E. angekommen und ich bin zuversichtlich, dass daraus die richtigen Schlüsse gezogen wurden. Denn Sie haben Recht: DIE LINKE muss unmissverständlich als die Friedenspartei im Land wahrgenommen werden - gleichwohl mit einem Kompass, der deutlich macht, wer Aggressor und wer Opfer ist.
Wünsche Ihnen zum Abschluss alles Gute!
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch