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Dietmar Bartsch
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Frage von Laurens P. •

Keine Waffenlieferungen sind klar - aber auf welcher Seite sehen Sie sich am ehesten im China-Taiwan Konflikt?

Die meisten Menschen im Westen haben den klaren Konsens dass China ein autoritärer Unrechtsstaat ist mit Menschenrechtsverletzungen zu Hauf sowie Säbelrasseln in alle Richtungen (Tibet, Taiwan, South China Sea, Indien) - viele Linke in Deutschland biedern sich Russland und China geradezu fanatisch an und verschließen die Augen vor der Tatsache, dass das keine kommunistischen Utopien sind. Das wird dann auch von vielen als Grund Nummer 1 genannt, warum die Linkspartei nicht wählbar sei. Auch mir als Parteimitglied stinkt diese Position gewaltig - es muss einen Mittelgrund zwischen beiden Extremen geben, und nicht nur ein "wir müssen eine Diplomatische Lösung finden" von Links, und Waffenlieferungen von Rechts. Soll Taiwan ein unabhängiger Staat sein, oder ist China im Recht? Sollen wir weiter abhängig von Chinas Wirtschaft sein? Warum gibt es keine Stellungname zu den "Nein" Stimmen der Linkspartei zur letzten Taiwan-Frage im Bundestag, wenn klar sein sollte was das für Signale sendet?

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Antwort von
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Lieber Laurens P.,

an verschiedenen Orten der Welt haben wir in den letzten Jahren militärische Eskalationen beobachten müssen und gesehen, welche Verheerungen daraus entstehen. Deshalb geht es aus meiner Sicht in der China-Taiwan-Frage nicht darum, sich als deutsche Opposition - die (auch) diesen Konflikt nicht lösen wird - auf „eine Seite zu schlagen“, sondern darum, die verantwortlichen Akteure auf ihre Verantwortung für den Frieden hinzuweisen. 

Glaubwürdig - und da stimme ich Dir zu - ist Außenpolitik immer nur dann, wenn sie klar in der Sache ist. Was es hingegen nicht geben darf, sind Doppelstandards oder wie Du schreibst: „Anbiederei“. Beides darf keinen Platz in einer LINKEN Außen- und Sicherheitspolitik haben. Ich halte das für mich so, und kann auch keinen Grund erkennen, warum DIE LINKE sich anderen Regierungen, gar solchen mit gravierenden Defiziten, verbunden fühlen sollte. 

Um den Aspekt nicht unerwähnt zu lassen: Selbstverständlich sollte sich Deutschland nicht abhängig von einzelnen Staaten machen. Wohin eine solche führt, haben wir zu Beginn der Pandemie erleben dürfen. Das darf sich nicht wiederholen.

Viele Grüße nach Hamburg,

Dr. Dietmar Bartsch

 

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