Frage an Dietmar Bartsch von Jürgen E. bezüglich Gesundheit
Wieso gab es beim beginnt der Corona-Krise in Deutschland in den Krankenhäusern und Pflegeheimen keine ausreichenden Schutzkleidungen? Wir hatten doch schon 2018 über 25.000 Tote mit der Influenza-Epidemie. Wieso ist dort so total gespart worden, dass jetzt Ärtzte und Pflegepersonal sich auch anstecken konnten. Werden sie das bei der Abrechnung nach der Krise zum Thema machen? Wir brauchen die Entprivatisierung des gesamten Gesundheitswesens! Provit mit Krankheit und Tod, ist unmoralisch und gehört verboten! Die Linke muß unbedingt durchsetzen, dass Bedürfnisse die alle Menschen haben, vom Staat kontrolliert und für tragbar gehalten werden, ohne das immer für alles ein maximaler Profit heraus geholt wird. Bitte setzen sie sich weiter dafür ein und einen großen Dank für ihre Arbeit und den Kampf den sie bis jetzt schon geleistet haben.
Herzliche Grüße
Jürgen Entner
Sehr geehrter Herr Entner,
herzlichen Dank für Ihre Frage und selbstverständlich auch für Ihr Lob für die Politik meiner Fraktion.
In der Tat macht die derzeitige Krise deutlich, wie wichtig ein gut aufgestelltes und hervorragend ausgestattetes Gesundheitssystem ist. Ohne Frage steht Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern besser dar. Dies zeigen sowohl die Anzahl der Intensivbetten in den Krankenhäusern als auch die relativ niedrige Sterblichkeit im internationalen Vergleich.
Dennoch gibt es erhebliche Defizite. Auf diese haben wir vielfach in der Vergangenheit hingewiesen. Es geht hier nicht um Rechthaberei, sondern darum, aus Fehlern zu lernen. Die Corona-Pandemie zeigt sie schonungslos auf. Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu: Gesundheit ist keine Ware. Sie ist das höchste Gut des Menschen und darf deshalb nicht nach den Kriterien des Marktes organisiert sein. Auch darf es nicht sein, dass Deutschland für medizinisches Personal keine ausreichende Schutzausrüstung vorhält. Gegenüber dem Personal im Gesundheits- und Pflegebereich ist dies respektlos und fahrlässig.
Deshalb brauchen wir nach dieser Pandemie eine politische und gesellschaftliche Aufarbeitung der gegenwärtigen Krise. Meine Hoffnung ist, dass die jetzige Situation einen Pfad öffnet zu einem dauerhaften solidarischen Miteinander. Dazu gehört auch, Pflegepersonal gut zu bezahlen und hervorragend auszustatten.
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch