Frage an Dieter Janecek von Thomas M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Janeck,
in 18 europäischen Ländern gibt es bei der Organspende das Gesetz der Widerspruchslösung : Jeder ist Spender & wer nicht spenden will, kann widersprechen. In Deutschland sterben bei der momentanen Gesetzeslage deswegen jedes Jahr über 1000 Menschen auf der Warteliste. Man wartetet in Deutschland z.B. auf eine Niere 7- 10 Jahre & in Spanien oder Österreich nur 1 Jahr, weil es dort die Widerspruchslösung gibt !
Was sagen sie zur Widerspruchslösung ?
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Nachricht an Herrn Janecek und das Interesse an seiner politischen Arbeit.
Auch wir halten es für dringend erforderlich, die Bereitschaft zur Organentnahme deutlich zu verbessern. Der Anteil der Bundesbürger*innen, die einen Organspendeausweis besitzen, ist zu gering. Die Wartezeiten derjenigen, die auf eine Transplantation warten, sind zu lang.
Es hat sich gezeigt, dass die Zahl der realisierbaren postmortalen Spenden in hohem Maße von der Zusammenarbeit zwischen Transplantationszentren und Krankenhäusern abhängt. Wenn alle Krankenhäuser ihrer gesetzlichen Mitteilungspflicht nachkommen würden, könnte die Zahl der Organspender erheblich gesteigert werden. 2003 engagierten sich beispielsweise nur etwa 40 Prozent der bundesweit ca. 1 400 Krankenhäuser mit Intensivstationen für die Gemeinschaftsaufgabe "Organspende". Vor allem in Kliniken der Grund- und Regelversorgung herrscht hierbei Nachholbedarf.
Vor diesem Hintergrund glauben wir, dass zum Beispiel durch die Bestellung von Transplantationsbeauftragten sehr viel mehr für die Betroffenen erreicht werden kann, als durch die Wiederaufnahme der Diskussion zwischen den Befürwortern der „Widerspruchslösung“ einerseits und der „Zustimmungslösung“ andererseits. Die Fraktionen des Bundestages haben daher in der letzten Legislaturperiode gemeinsam entsprechende Änderungen des Transplantationsgesetzes beschlossen.
Mit freundlichen Grüßen
Team Janecek