Wie wollen Sie den Einzelwagenverkehr wieder stärken, sodass Gleisanschlüsse reaktiviert werden und die Verkehre auf die Schiene verlagert werden?
Sehr geehrter Herr W.,
Bereits in der vergangenen Legislaturperiode haben wir das erklärte Ziel gehabt, den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene am Gesamtverkehrsaufkommen erheblich zu steigern. Mehr Güter auf die Schiene ist auch das erklärte Ziel des aktuellen Koalitionsvertrages der Ampelparteien.
In den Koalitionsverhandlungen haben wir uns darauf geeinigt, dass der Schienengüterverkehr bis zum Jahr 2030 mindestens einen Anteil von 25 Prozent am gesamten Güterverkehrsaufkommen abbilden soll.
Dafür braucht es natürlich die entsprechenden Voraussetzungen, die es zu schaffen gilt. Zuvorderst stehen hier die Gleisanschlussförderung und die Implementierung der Digitalen Automatischen Mittelpufferkupplung (kurz DAK), deren Entwicklung von Seiten des Bundes gefördert wurde, und die nun schnell zum Einsatz kommen muss, um den personellen und zeitlichen Aufwand im Einzelwagenverkehr deutlich zu minimieren. Hierfür werden wir in den kommenden Jahren Fördergelder bereitstellen.
Wichtig ist auch, dass wir sowohl Kombinierte Verkehre (KV) und die Einrichtung von Gleisanschlüssen mit stärkeren Anreizen versehen, sodass Unternehmen von sich aus stärker auf die Schiene als Transportweg zurückgreifen. Mittel dazu sind beispielsweise die verpflichtende Prüfung von Gleisanschlüssen für neu zu planendende Gewerbe- und Industriegebiete sowie die Mautbefreiung von Zu- und Ablaufverkehren von KV-Terminals. Zudem werden wir die Kranbarkeit von Sattelaufliegern weiter vorantreiben.
Es wird aber auch Kapazitätserweiterungen für den Güterverkehr brauchen. Diese werden im Rahmen des Ausbaus der Schieneninfrastruktur sowie der Digitalisierung der Schieneninfrastruktur geschaffen.
Mit freundlichen Grüßen,
Detlef Müller