Warum konzentrieren Sie sich nicht auf die Impfung vulnerabler und älterer Gruppen (60+) und respektieren bei statistisch weniger betroffenen Menschen die Impffreiheit („Respekt für dich“)?
Sehr geehrter Herr M.,
von Beginn der Impfkampagne im Dezember 2020/ Januar 2021 gab es klare Priorisierungen. Und zwar genau auf die von Ihnen benannten Gruppe der Älteren und der vulnerablen Gruppen. Begonnen wurde mit Hochbetagten, anschließend wurden bis April/Mai/Juni Erstimpfungen nach Prioritätsgruppen verabreicht.
Inzwischen wurden über 62 Millionen Menschen geimpft, über 147 Millionen Impfdosen verabreicht. Täglich lassen sich über 100.000 Menschen, fallweise bis zu einer Million Menschen täglich, impfen.
Ihre Frage hat also keinen statistischen oder fachlichen Hintergrund, da die Konzentration auf die benannten Gruppen von Anfang an erfolgt. Glücklicherweise ist das Interesse an der Schutzimpfung nicht auf Ältere und vulnerable Gruppen beschränkt, so dass der Impfwunsch der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung erfüllt werden kann.
Allerdings reicht diese Impfquote noch nicht aus, um relativ sicher aus der Pandemie zu kommen. Wir werden also unsere Anstrengungen verstärken, um die Impfquote zu erhöhen, die Unentschlossenen zu überzeugen und, wie bereits geschehen, auch bestimmte Gruppen (Berufe, Einrichtungen) besser zu schützen.
„Respekt“ gilt jedem Menschen. „Respekt“ gilt auch dem Schutz der Gesundheit von gefährdeten Gruppen.
Mit freundlichen Grüßen,
Detlef Müller