Frage an Detlef Müller von Detlef P. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Müller,
mein mobiler Großhandel für Floristenzubehör, den ich mir mühselig aufgebaut habe und seit über 11 Jahren betreibe, droht auf Grund der Benzinpreise kaputt zu gehen. Wie kann man unterstützt werden um nicht in die Arbeitslosigkeit abzugleiten? Ich fahre einen 7,49t Verkaufs-LKW, der auch dafür notwendig ist.
Sämtliche Tourenpläne habe ich bereits gestrafft und stationärer Verkauf wird von den Blumengeschäften fast nicht angenommen. Meine Fahrleistung beträgt ca. 6500 km je Monat, bei knapp 23 Litern Diesel als Verbrauch des LKW´s. Ich weiß bald nicht mehr ein noch aus! Von ca. 800,- DM in den 90er Jahren , bin ich jetzt bei weit über 1000,- € angelangt, trotz Sparmaßnahmen und leider auch stetig sinkenden Umsätzen. Ich benötige dringend Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Puchelt - 53 Jahre
Sehr geehrter Herr Puchelt,
vielen Dank für Ihre Frage bei Abgeordnetenwatch.de.
Sie sprechen das Problem der in letzter Zeit stark gestiegenen Treibstoffpreise an. Dieses Problem betrifft nicht nur Unternehmer - insbesondere auch Arbeitnehmer sind von der Situation stark betroffen, weil noch nicht entschieden ist, ob es die Pendlerpauschale als steuerliche Entlastung für Berufspendler in der bisherigen Form in Zukunft noch geben wird. Zumindest können Sie als Unternehmer die Kosten, die der Erzielung eines Gewinnes dienen, als Betriebsausgaben absetzen, obwohl dies in Ihrer jetzigen Situation nur ein schwacher Trost ist.
Hinsichtlich der Treibstoffpreise lassen alle uns vorliegenden Prognosen erwarten, dass in Zukunft vermutlich keine deutliche Senkung der Treibstoffpreise zu erwarten ist, im Gegenteil, die Rohölpreise erklimmen fast jeden Tag neue Höchstkurse.
Trotzdem halte ich nichts von kurzfristigen Interventionen des Staates. Alle steuerlichen Erleichterungen (z.B.Absenken der Mehrwertsteuer und/oder Ökosteuer) müssten zu Einsparungen in anderen Bereichen führen, da dies solide gegenfinanziert werden müsste. Und bitte vergessen Sie nicht, dass ein Großteil des Aufkommens aus der Ökosteuer zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherungsbeiträge eingesetzt wird. Veränderungen würden mutmaßlich zu einer großen finanziellen Schieflage führen.
Sehr geehrter Herr Puchelt, ich würde Ihnen in Ihrem konkreten Fall raten, dass Sie Kontakt mit der IHK Chemnitz aufnehmen und/oder die Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (CWE) um Hilfe bitten, um eine eventuell drohende Insolvenz abzuwehren.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Müller, MdB