Frage an Detlef Müller von Stefan Z. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Müller,
mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen, dass man meinen Sport Paintball verbieten möchte.
Ich frage mich ob es nötig ist, dass unter dem Deckmantel des "Sportschützen" deutsche Staatsbürger tötungsbereite ECHTE Waffen benutzen und zu Hause verwahren dürfen.
Wäre es nicht ein leichtes festzulegen, dass die Waffen der Sportschützen im Schützenverein bleiben müssen, dort wo der ausschließliche Einsatz dieser Waffen stattfinden sollte?
Würde dies nicht das Übel viel eher an der Wurzel packen, indem man echte und gefährliche Waffen aus der Öffentlichkeit entfernt?
Die letzten Amokläufe wurden alle ermöglicht duch privaten Besitz echter Waffen. Sollte man nicht hier etwas ändern?
Mit dem Sport Paintball und dessen Spielern gibt es und gab es NOCH NIE einen Zusammenhang bei einem deutschen Amoklauf.
Und doch will man nun gegen den international verbreiteten, mit Ligen versehenen und in Deutschland schon äußerst streng reglementierten Sport vorgehen. Soweit ich informiert bin gibt es keine Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Computerspielen oder Spielen wie Paintball und resultierender steigender Gewaltneigung belegen eher im Gegenteil Studien und Experten (so nach meinem Kenntnisstand auch unser Professor für Medienpsychologie an der Tu-Chemnitz) verneinen solche Zusamenhänge.
Wiso wird den Aussagen der Fachleute nicht Rechnung getragen, darf ich nach ihrer persönliche Meinung zum Thema fragen?
Die aktuelle Entscheidung gegen Paintball ist für mich das gleiche, wie wenn man Barbies verbieten würde, weil ein bekannter Triebtäter welche für seine Rollenspiele zu Hause gekauft hat, man es aber nach dem Verbot dann zulässt wenn dieser Triebtäter Kindergärtner wird.
Ich appeliere an Sie, sich wenn möglich zumindest ausfürliche über Paintball und Gewaltstudien zu informieren bevor Sie einem Verbot meines Sports zustimmen.
Verbieten Sie echte Waffen, aber bitte keine Spielgeräte.
Das macht keinen Sinn.
mit freundlichen Grüßen
Stefan Zweigler
Sehr geehrter Herr Zweigler,
vielen Dank für Ihre Anfrage, Ihre Frage zielt auf das geplante Verbot von Paintball.
Bisher ist mir bekannt, dass sich die Innenpolitiker der Koalition auf ein Verbot geeinigt haben. Daran anschließend wird jetzt ein Gesetzgebungsverfahren beginnen, Sie können sicher sein, dass ich mich nicht vorschnell für ein Verbot von Paintball aussprechen werde.
Ich stimme Ihnen zu, dass wir nach Winnenden keinen blinden Aktionismus benötigen. Für mich wäre eher eine stärkere Einschränkung des Sportschießens nahe liegend gewesen. So ist mir unklar, warum es weiterhin erlaubt sein wird, großkalibrige Waffen und die dazu gehörende Munition im heimischen Waffenschrank zu lagern. Auch Jugendliche dürfen weiter im Schützenverein weiterhin üben, ab 18 Jahren dürfen sie auch mit großkalibrigen Waffen hantieren. Ich persönlich hätte hier eher Handlungsbedarf gesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Müller, MdB