Dennis Rohde, MdB (SPD)
Dennis Rohde
SPD
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Frage von Manuel B. •

Frage an Dennis Rohde von Manuel B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Rohde,

wie stehen Sie zur Zulassung und dem Einsatz von Glyphosat und anderen Pflanzengiften? Aktuell soll ja der weitere Einsatz von Glyphosat genehmigt werden, obwohl dies ein Eingriff in das gesamte Ökosystem mit weitreichenden Folgen ist und es außerdem in unsere Lebensmittel gelangt.

Mit freundlichen Grüßen

Dennis Rohde, MdB (SPD)
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Glyphosat. Ich danke Ihnen für die damit verbundene Gelegenheit, auch an dieser Stelle einmal deutlich zu machen, wie unterschiedlich die Positionen zu diesem Thema sind.

Zunächst vielleicht kurz zum aktuellen Stand: Das Expertengremium der EU-Länder hat am Mittwoch nicht über eine weitere Zulassung des umstrittenen Pflanzengifts abgestimmt. Die Entscheidung über die weitere Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in Europa ist vertagt. Mit Frankreich und Italien hatte sich zuletzt auch Österreich gegen das Pflanzengift ausgesprochen.

Bundesumweltministerin Hendricks hat von Beginn an klargestellt, dass eine Zustimmung der SPD und Ihres Ministeriums nicht infrage kommt. Demgegenüber hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt (CSU) für eine Verlängerung ausgesprochen. Bei Uneinigkeit der beiden Ministerien in diesem Fall ist eine Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung hoch wahrscheinlich.

Ich selbst teile die Ansicht von Ute Voigt (SPD), die vorgestern klar formuliert haben, dass Deutschland "endlich Klarheit schaffen und die Anwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft spätestens bis 2022 verbieten" muss. Die Anwendung in privaten Haushalten und auf öffentlichen Plätzen müsse sofort verboten werden.

Aber mir ist auch wichtig, dass nicht die ganze Landwirtschaft in einen Topf geworfen und pauschal verurteilt wird. Gut würde ich finden, wenn mehr regional produzierte Rohstoffe Verwendung finden würden und auch der Einsatz saisonaler Lebensmittel noch mehr Beachtung erfahren würde. Wir als Oldenburger und Ammerländer tun dies beispielsweise mit unseren (zu Recht) berühmten Grünkohlgerichten und auch die herbstliche Kürbiszeit ist ein gutes Beispiel. Insofern denke ich, dass – wie so oft – die beste Lösung gefunden werden könnte, wenn man miteinander daran arbeitet, hier besser zu werden.

Ich hoffe, ich habe mit meiner Antwort meine Position hinreichend darlegen können und danke Ihnen noch einmal für die Gelegenheit, auf diese wichtige Frage eingehen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Dennis Rohde

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