Was unternehmen Sie gegen systematischen psychischen Kindesmissbrauch?

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage über das Portal Abgeordnetenwatch. Das von Ihnen angesprochene Thema ist von großer Bedeutung und erfordert dringende Maßnahmen.

Psychischer Kindesmissbrauch, auch bekannt als emotionale oder seelische Misshandlung, untergräbt das Selbstwertgefühl eines Kindes und beeinträchtigt seine psychische Unversehrtheit. In Deutschland gibt es verschiedene gesetzliche Regelungen, die den Schutz von Kindern vor Missbrauch sicherstellen sollen. Das Strafgesetzbuch (StGB) sieht in bestimmten Fällen die Bestrafung von Tätern vor, die seelisches Leid zufügen.

Besonders besorgniserregend ist, wie Sie es auch geschrieben haben, der systematische psychische Kindesmissbrauch durch Kindesentzug und Entfremdung, auch bekannt als Parental Alienation Syndrome (PAS). Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat wiederholt festgestellt, dass staatliche Institutionen nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen haben, um entfremdete Elternteile mit ihren Kindern zusammenzuführen. Diese Urteile verdeutlichen die Notwendigkeit, dass Deutschland seine Bemühungen verstärken muss, um Kinder vor emotionalem Missbrauch zu schützen und die Rechte der Eltern zu wahren.

Die Bundesregierung arbeitet kontinuierlich daran, den Schutz von Kindern zu verbessern. Dazu gehören etwa die Sensibilisierung und Weiterbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen und in der Justiz. Auch die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen, um sicherzustellen, dass Kinder in einem sicheren und unterstützenden Umfeld aufwachsen können, ist ein Teil davon. Zudem fördert die Bundesregierung Programme und Initiativen, die Eltern und Kinder unterstützen und ihnen helfen, gesunde Beziehungen aufzubauen.

All das reicht nicht aus. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir als Gesellschaft zusammenarbeiten, um psychischen Kindesmissbrauch zu verhindern und betroffene Kinder zu unterstützen. Ihre Anfrage zeigt, wie wichtig es ist, dieses Thema weiterhin auf der politischen Agenda zu halten und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.

Ich hoffe, diese Antwort ist hilfreich. Wenn Sie weitere Fragen haben oder zusätzliche Informationen benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Dennis Rohde
Mitglied des Deutschen Bundestages
Haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion