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Deborah Düring
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Frage von Diana K. •

Wie stehen Sie zum Thema kultureller Aneignung?

Ist kulturelle Aneignung nur bei strukturell benachteiligten Gruppen möglich? Somit würde ein Chinese, der auf dem Oktoberfest eine Lederhose trägt, keine kulturelle Aneignung betreiben, weil die Bayern keine strukturell benachteiligte Gruppe darstellt. Eine türkische Person, die ein vietnamesisches Restaurant eröffnet, würde wiederrum kulturelle Aneignung betreiben. https://www.youtube.com/watch?v=rfRB6AFiBi8&t=918s

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau K.

das Thema kulturelle Aneignung ist ein kompliziertes Thema. Wo kulturelle Aneignung anfängt und aufhört ist nicht in jedem Fall immer eindeutig. Ich bin der Meinung, dass es einige Situationen gibt, in denen Menschen aus marginalisierten/benachteiligten Gruppen berechtigterweise Menschen aus der weißen Dominanzgesellschaft kulturelle Aneignung vorwerfen. 

Kulturelle Aneignung bedeutet eine Übernahme von Aspekten einer Kultur von Personen aus einer anderen Kultur. Das sehe ich als problematisch an, denn so werden bestehende Machtverhältnisse oftmals reproduziert. Ein Beispiel: Wenn Schwarze Frauen seit Jahrhunderten für bestimmte Frisuren rassistisch diskriminiert werden, eine Frau, die nicht Schwarz ist, dann aber für dieselben Frisuren zelebriert wird, dann läuft etwas nicht richtig.  

Rassismus ist ein strukturelles Problem, mit dem Ergebnis, dass bestimmte Gruppen (Schwarze Menschen und People of Color) strukturell benachteiligt werden. Wir sollten als Gesellschaft daran arbeiten, diese Machtverhältnisse global aufzubrechen. Dazu gehört die Reflektion der eigenen Rolle in diesem Machtgebilde.  

Beste Grüße 

Debbie Düring  

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