Wie fair finden Sie es, dass Eltern ab einem Einkommen von 200.000 Euro keinen Anspruch mehr auf Elterngeld haben?
Sehr geehrte Frau Düring,
mein Mann und ich haben Jahre in unsere Ausbildungen investiert, um nun vergleichsweise hoch in Einkommensgehälter einzusteigen. Mein Mann muss nach seiner Promotion, die er an zwei Studiengänge angeschlossen hat, Schulden abbezahlen, die sich im Laufe seiner langen Ausbildungszeit angesammelt haben. Ich selber bin verbeamtete Lehrerin und nun werden wir die 200.000 Euro sehr schnell knacken. Im September 2025 erwarten wir unser erstes Kind. Ohne die Absicherung eines Elterngeldes, welches ja ohnehin nicht inflationsbereinigt ist, wird unser Lebensstandard ziemlich radikal umgestellt werden.
Wie setzen Sie sich für hochausgebildete Familien ein, damit dieses in teuren Großstädten wie Frankfurt am Main eine Perspektive haben zu leben?
![Deborah Düring Portrait von Deborah Düring](/sites/default/files/styles/politician_teaser_xsmall/public/politicians-profile-pictures/duering-deborah-mdb.jpg?itok=DY--j6D4)
Sehr geehrte Frau S.
vielen Dank für Ihre Anfrage. Das von der FDP geführte Bundesfinanzministerium hat eine Senkung des Elterngelds vorgegeben. Für uns Grüne ist ganz klar: In einer Situation, in der Familien nach wie vor überproportional unter der Krise und der Inflation leiden, sind Kürzungen im Familienbereich der falsche Weg. Unter den derzeitigen Bedingungen, in denen die Familienministerin eine klare Vorgabe aus dem Finanzministerium hat, hat sie sich entschieden, die Leistung nicht für alle Familien einzuschränken, was besonders einkommensschwächere Familien härter getroffen hätte. Aber klar ist auch: Dass zuerst bei Familien gekürzt wird, ist bitter. Wir kämpfen als bündnisgrüne Bundestagsfraktion zusammen mit unserer Familienministerin dafür, dass auch im Bereich der Finanzen Familien die Priorität eingeräumt wird, die sie verdienen!
Mit freundlichen Grüßen
Deborah Düring