Frage von Andreas B. •

Wie stehen Sie zur Wehrpflicht?

Sehr geehrter Herr Dr. Preisendanz,

wie ist Ihre Einstellung zu einer Wiederaufnahme der Wehrpflicht?

Falls ja: Wer sollte Wehrpflicht ableisten?

Haben Sie selbst die Wehrpflicht abgeleistet? Und, was waren Ihre Beweggründe für diese Entscheidung?

Mit freundlichen Grüßen

Andreas B.

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Antwort von
CDU

Guten Tag Herr B.,

ich halte die grundsätzliche und schrittweise Wiedereinführung der Wehrpflicht vor dem Hintergrund der Sicherheitslage für erforderlich.

Für mich gehört die Wiedereinführung der Wehrpflicht ganz klar zu der viel beschworenen "Zeitenwende". Dazu zählt die Einsicht, dass wir als freiheitliche Gesellschaft nur bestehen können, wenn wir unsere Verteidigungsfähigkeit wiederherstellen und dazu eben auch dem Personalbedarf unserer Bundeswehr stärker Rechnung tragen. Es reicht nicht aus, nur neue Waffensysteme für unsere Verteidigung zu beschaffen. Auch eine ausreichend große Truppenstärke ist ganz entscheidend. Da es ohne Sicherheit keine Freiheit geben kann, wiegt für mich dieses Argument schwerer als die natürlich ebenfalls nachvollziehbaren Gegenargumente, die insbesondere auf den starken Eingriff in die Lebensplanung der jungen Leute hinweisen.

Meine Partei schlägt dabei allerdings eine schrittweise und aufwachsende Wehrpflicht vor. Dabei sollen alle jungen Menschen gemustert werden, aber nur diejenigen einberufen werden, die tauglich sind und ihre Bereitschaft signalisiert haben. Damit stellen wir auch sicher, dass unsere Armee - nach über 10 Jahren der Aussetzung der Wehrpflicht - nicht überlastet wird, weil die Bundeswehr nur so viele Einberufungen vornimmt, wie es die Streitkräfteplanung erfordert. Wie bereits vor Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 soll es wieder möglich sein, seinen Dienst beispielsweise in einer "Blaulichtorganisation" abzuleisten. Dieses Modell stärkt die Resilienz unseres Landes im Rahmen der Gesamtverteidigung.

Mit freundlichen Grüßen

David Preisendanz

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