Frage an David Hamann von Rüdiger R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
In den letzten Tagen und Wochen höre ich immer öfter, dass der Drogenhandel und -konsum im kleinen Tiergarten ausufert.
Was machen Sie und was macht die Partei “die PARTEI“, damit ich als normaler Bürger auch endlich davon profitieren kann?
Sehr geehrter Herr R.,
besten Dank für Ihre kluge Frage, mit der Sie die Lösung des Problems indirekt gleich mitliefern. Für eine gesunde Drogenpolitik ist Partizipation am Konsum selbstverständlich entscheidend, aber auch und vor allem wichtig ist die Qualität. Seit sich der Bezirk Kreuzberg nämlich entschlossen hat, ein teurer, cooler, von ökofressenden, dreitagebart- und hornbrillentragenden Luxushipstern bevölkerter Edelbezirk zu werden und sich mal so richtig durchgentrifizieren zu lassen, wurden immer mehr soziale Probleme verlagert, aber keins gelöst. Auch das mit den Drogen hat man nie so richtig hinbekommen, was man nun in Moabit zu spüren bekommt.
Die Problemverlagerung lässt sich v.a. am rapiden Qualitätsverlust der Drogen im Kleinen Tiergarten festmachen, der durch die touristisch/terrouristisch motivierten Säuberungen des Görlitzer Parksie von Dealern jeglicher Art entstanden ist. Da fast alle standarisierten Politiker Drogen als stukturell böses Zeug betrachten sind sie gern bereit zuzusehen, wie sich ein paar fette Säcke die Taschen mit Geld füllen, einige Zehntausend Kleinstdealer für eine Aufenthaltsgenehmigung ihr schlechtes Zeug an brave Bürger verhökern, die wiederum durch fehlende Qualitätskontrollen gezwungen werden, Petersilie mit Vogelsand zu rauchen, Glasscherben mit Mehl zu schnupfen und andere Scherze. Derzeit ufern Konsum und Handel im Kleinen Tiergarten folglich zwar aus, und man kann auch daran partizipieren, aber das miese Zeug sind lediglich Brosamen, die uns eine irregleitete Verschwurbelung aus klassischer Drogenpolitik und hysterischem Sicherheitsgebahren vor die Füße wirft.
Wir sagen Nein!
Mit unserem Programm "Ottopark statt Görli" wollen wir dieser fatalen Entwicklung entgegentreten und alle Potentiale des Drogenhandels und -konsums in Moabit ausschöpfen.
Als erster setzen wir die Aufhebung des Verbots von Cannabis und aller anderen Drogen durch, außer Heroin, denn das ist zu teuer. Dadurch werden Mittel und Wege frei, den lokalen Drogenproduzenten und -händlern in Moabit rechtliche Sicherheiten zu gewähren und endlich den Anbau lokaler, leckerer, frischer Bio-Drogen zu forcieren, wovon die verhipsterten Kreuzberger und Neuköllner nur träumen können.
Durch eine hochlöbliche und zu allem entschlossene Qualitäts- und Prüfungskommission, die sich ausschließlich aus erfahrenden Drogenpolitikern der PARTEI, freakigen Medizinern, Althippies und sachkundigen Bürgern des Bezirks Mitte (Sie zum Beispiel) zusammensetzt, können die Waren der Händler regelmäßig geprüft und mit entsprechenden Gütesiegeln versehen werden. Die Teilnahme ist ehrenhaft und kostenfrei. Schlechtes oder wirkungsloses Zeug wird verhöhnt und mitsamt seinen Händlern nach Kreuzberg rücküberführt, das gleichzeitig als sicherer Dealer-Herkunftsbezirk eingestuft wird. Fertig.
Weil wir aber ein solidarischer Bezirk sind, wird besagte hochlöbliche Qualitäts- und Prüfungskommission sich regelmäßig und so lange mit den verantwortlichen Politikern des Bezirks Kreuzberg und aller anderen Flopbezirke zu konsumfreudigen "Afghanenabenden" treffen, bis auch der dümmste von denen grinsenderweise bereit ist, jedem der armen Schweine, die aufgrund fehlender Papiere zum Dealen mit schlechtem Zeug gezwungen sind, endlich einen Deutschen Pass auszustellen und eine vernünftige Ausbildung zu ermöglichen.
Dafür stehe ich mit meinem Hut und grüße ganze ergebenst,
Ihr David Hamann