Frage an David Hamann von Heiko L. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
1.)Moabit ist eigentlich ein beschauliches Wohnviertel. Durch den Ausbau von immer mehr Kinderspielplätzen ist dies gefährdet. Wie wollen Sie als Abgeordneter gegen die unterträgliche Belästigung durch Kinderlärm vorgehen.
2.)Würden Sie eine Intiative unterstützen, mit dem Ziel, dass einzelne Viertel zu hundefreien Zonen erklärt werden können?
Sehr geehrter Herr Lindmüller,
herzlichen Dank für Ihre Frage bzw. Ihre zwei Fragen bzgl. der hiesigen Kinderlärm- und Hundekotproblematik. Da bei den beiden von Ihnen genannten Probleme zwischen Menschen- und Tierrecht differenziert werden sollte, beantworte ich Ihre Fragen einzeln.
1) zum Hundekot: auf der einen Seite kann es nicht Ziel der PARTEI sein, Menschen ihre Haustiere einfach wegzunehmen, das würde schlechte Stimmung machen. Anderseits stimmt es, dass die Bereitwilligkeit zur Benutzung der sog. Hundekot-Tüten bei Berliner Hundebesitzern eher die Ausnahme ist. Persönlich empfinde ich es z.B. als unterträglich, dass Hundebesitzer keinerlei Bedenken haben, friedlich grillende Menschen beim Ordnungsamt anzuschwärzen, derweil ihre Tiere in aller Ruhe auf die Grünflächen koten. Man könnte hier sogar eine Form böswilliger Selbstjustiz vermuten. Es wäre demnach mein Vorschlag, das Problem interkulturell anzugehen, sprich, die Vorzüge der Globalisierung vor allem vom kulinarischen Standpunkt aus zu nutzen. Stichwort: Liebe geht durch den Magen. Im Zuge eines dementsprechenden Umdenkens wäre es langfristig möglich, die Hundekotproblematik durch die Wiedereinführung der Grillerlaubnis zu lösen.
2. zu den Kinderspielplätzen: auch hier zeigt sich die einseitige
Wahrnehmung vieler Berliner Eltern. Während sie auf der einen Seite andauernd gegen die sog. Störung der Nachtruhe vorgehen, sich über Feten und Discotheken in ihrer Nachbarschaft beschweren, weil ihre Kinder nicht schlafen können, haben sie andererseits keine Probleme damit, die lieben Kleinen Samstagmorgens um halb neun auf die Spielplätze loszulassen und ehrlich feiernde Menschen ihrer vormittäglichen Nachtruhe zu berauben. Ähnliches gilt in Bussen und Bahnen; hier zahlen Kinder nur die Hälfte, produzieren aber das dreifache an Lärmsmog. Eine erste Maßnahme könnten Lärmschutzwände um Spielplätze sein, wobei dies jedoch nur eine kurzfristige Symptom-Bekämfung darstellen würde. Ich denke, über eine kombinierte *Latte Macchiato*- und *Spielplatz-Steuer*oder eine moderne Form der Kinderlandverschickung ( *Halligalli im Speckgürtel*) wäre die Lärmproblematik langfristig besser in den Griff zu bekommen. In erster Linie würde ich mich jedoch dafür stark machen, den wissenschaftlichen Nachweis darüber zu erbringen, dass Lärmsmog ebenso ungesund ist wie Passivrauchen - dann gäbe es binnen von zwei, drei Jahren ein Lärmverbot in Wohnvierteln, ähnlich dem Rauchverbot in Kneipen.
Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben und verbleibe mit vorzüglicher Hutachtung,
Ihr David Hamann