Frage an David Hamann von Heinz P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Hamann,
was sagt Ihr Wahlprogramm zu folgenden Themen?
- Schliessung aller Brücken nach Moabit
- Auto-freies Moabit
- Legalisierung aller Drogen und Sanierung des Staatshaushaltes der Freien Republik Moabit durch die entsprechende Verkaufserlöse
- Erhebung einer Kurtaxe für Besucher aus dem benachbarten Ausland (Rest-Berlin)
- Barfusszwang für Hundebesitzer
- und natürlich Hut-Trage-Pflicht
Mit den besten Grüßen, Ihr
Heinz Pescher
Sehr geehrter Herr Pescher,
ich möchte Ihnen für Ihre Fragen danken, die mir zeigen, wie sehr Sie sich ein PARTEI-geführtes Moabit bereits im Vorfeld der Wahl wünschen...
Die Brückenschließungen und die Kurtaxe fallen zusammen in das Politikressort "Tourismus", für das die PARTEI im Gegensatz zu allen Anderen ein langfristiges, kernkompetentes und restriktives Modell ausgearbeitet hat, das unter dem Motto "T(err)ouristen raus!" zusammengefasst worden ist. Der internationale Tourismus nervt vor allem mit ätzender Musik, pub crawls und mit generell steigenden Preisen. Dagegen muss etwas getan werden. Für Moabit würde es sich in erster Linie anbieten, den Beruf des Brückentrolls zu reaktivieren, um z.B. lästiges Touri-Geschmeiß zu Tode zu erschrecken oder, das haben Sie sehr richtig erkannt, unter Androhung des physischen Einsatzes sehr großer Holzkeulen eine entsprechende "Kurtaxe" zu kassieren. Ich würde es sehr begrüßen, nach dem Wahlsieg ein entsprechendes Expertengremium einzuberufen und einen Touristen-Maßnahmen und -regelkatalog zu erstellen.
Zu den Autos: strukturell ja. Der Autoausstieg jetzt (bereits 2011 gefordert) muss das letzte Ziel einer jeden zukunftsgericheten Verkehrspolitik bleiben. Wenn erst einmal der Zeppelin-Nahverkehr eingerichtet ist, werden solche altmodische, mit dem Makel der Luftverschmutzung behaftete Vierradvehikel schnell auf dem Müllhaufen der Fortbewegung landen.
Stichwort Drogen: sollte man beim Brückentroll kaufen können, in den Zeppelin-Kiosken oder im Internet. In Apotheken wäre das sicher zu teuer, und solange die FDP noch existiert, stecken Arzt und Apotheker eh alles in die eigenen Taschen. Denkbar wäre nach bundesweiter Legalisierung aller Drogen (außer Alkopos, die bleiben verboten) auch eine entsprechende Steuer, vielleicht, um Kindergärten, Discotheke, SwingerClubs oder ähnliche Einrichtungen zu fördern, die sich der gesellschaftlichen Wohlfahrt verschrieben haben. Für "Moabit in den Grenzen des Osmanischen Reiches" denke ich, eine effektive Besteuerung von kombinierten Coffee-Shops/Shisha-Läden dürfte dem neuen Moabit ein dickes Plus bringen.
Zum Barfuss-Zwang für Hundebesitzer: die Hundekotproblematik bewegt die Menschen sehr, und das schlimmstenfalls ruckartig zu Boden. Stinkende Schuhe, blaue Flecken, Kindergeplärre - das darf nicht sein! Daher finde ich, Ihr Vorschlag klingt im Rahmen einer pädagogischen Neuausrichtung (Hunde-Führerschein) sehr sinnvoll. Zwangs-Schuh-Abgabestellen an sämtlichen Parkeingängen in Kombination mit scharfkantigen Schotterwegen werden die Leute schon lehren, ihren Fiffi nicht überall hinkacken zu lassen.
Und zu huter Letzt: Huttragepflicht - also das versteht sich ja von selbst. Bedenken Sie außerdem, dass Sie neben allen ästethischen Effekten auch ein passendes Gefäß brauchen, um am Monatsanfang die Ihnen durch das BHE (Beedingungslose Hut-Einkommen) zugesicherte GELD-Portion abzuholen.
Ich hoffe, ich habe Ihnen genug versprochen, um am 22.9. Ihre Stimme zu bekommen.
Hutachtungsvoll,
Ihr David Hamann (mit Hut)