Frage an Daniela Ludwig von Bernhard E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Ludwig,
am Donnerstag, den 28.6.2018 stimmt der Bundestag über den Antrag Drucksache 19/1691 Weidetierprämie ab.
Diese Förderung - hier Schaf- und Ziegenhaltung - ist für die Artenvielfalt und insbesondere für den Lebensraum von Insekten von enorm hoher Bedeutung - der Rückgang der Insektenzahl um 76% seit 1989 ist extrem schockierend und verlangt sofortige Maßnahmen!
Daher gehe ich davon aus, dass auch Sie bei der Abstimmung den Erhalt der Schäferei und daher die Weidetierprämie für den Erhalt der Ökosysteme, der Natur, unserer Heimat vollumfänglich unterstützen!
Falls wider Erwarten nicht, bitte ich Sie, zu erläutern, wie Ihrer Meinung nach die ökologischen Effekte der Schäferei gleich oder besser und vor allem ebenso schnell erreicht werden können!
Vielen Dank,
mit freundlichen Grüßen!
B. E.
Sehr geehrter Herr Eckert,
vielen Dank für Ihre E-Mail über Abgeordnetenwatch zur Thematik Weidetierprämie und in der Sie mich auffordern, den morgen (28.6.18) abzustimmenden Antrag der Fraktion Die Linke zu unterstützen.
Dies werde ich nicht und möchte dies auch begründen.
Die Schaf- und Ziegenhalter leisten einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz sowie zum Erhalt unserer Kulturlandschaft in Deutschland. Daher tritt die Union auch dafür ein, dass diese Leistung finanziell abgesichert ist.
Deshalb fördern wir in Deutschland die Schafhalter in der 1. Säule über entkoppelte, regional einheitliche Direktzahlungen. Die deutschen Schafhalter erhalten – anders als ihre Kollegen in anderen EU-Mitgliedstaaten - für jeden Hektar Dauergrünland denselben Betrag wie ein Ackerbauer für einen Hektar Ackerland.
In Deutschland haben wir mit dem vollständigen Verzicht auf gekoppelte Direktzahlungen gute Erfahrungen gesammelt, denn die Betriebe können ihre Produktionsentscheidung ausschließlich an den Bedürfnissen des Marktes ausrichten. Davon haben auch die Schafhalter profitiert. Die Direktzahlungen, die sie heute für ihre beihilfefähigen Flächen erhalten, bei denen es sich hauptsächlich um Dauergrünland handelt, betragen in etwa das Dreifache dessen, was der Sektor vor der Entkoppelung an Mutterschafprämien erhalten hat.
Neben den Direktzahlungen in der 1. Säule stehen in der 2. Säule mit der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete, dem Agrarinvestitionsförderungsprogramm sowie mit den Maßnahmen der markt- und standortangepassten sowie umweltgerechten Landbewirtschaftung einschließlich des Vertragsnaturschutzes und der Landschaftspflege ein breites Maßnahmenspektrum zur Verfügung, das auch den Schafhaltern zugutekommt.
Wir schätzen die Leistungen der Schafhalter beim Natur- und Landschaftsschutz und für die Biodiversität als sehr hoch ein, aber die Lösung für die ökonomische Perspektive der Schafhalter in Deutschland, kann nicht in der Umschichtung der ersten Säule liegen, sondern in den speziellen Programmen die im Rahmen der zweiten Säule zu Verfügung stehen.
Diese Mittel sind für eine nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere auf Grünlandstandorten, für Raufutterfresser, für Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, für die Stärkung tiergerechter Haltung sowie des ökologischen Landbaus und für die Ausgleichszulage in benachteiligten Gebieten zu verwenden. Darunter sind viele Maßnahmen, die besonders gut von Schafhaltern – auch flächenarmen Betrieben – genutzt werden können.
Wir möchten alle Betroffenen bitten, sich diesen Lösungen nicht zu verschließen.
Darüber hinaus stellt Die Bundesregierung ab sofort fünf Millionen Euro pro Jahr für den Insektenschutz bereit. Das Kabinett beschloss zudem kürzlich die Eckpunkte für ein Aktionsprogramm Insektenschutz, das bis 2019 fertig sein soll. https://www.cducsu.de/presse/pressemitteilungen/insekten-brauchen-hilfe
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig