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Daniela Ludwig
CSU
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Frage von Felix H. •

Frage an Daniela Ludwig von Felix H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Ludwig,
In Deutschland warten ca. 10.000 Menschen auf eine Organspende. Die Zahl der Organspender sinkt jedoch.
Andere Länder Europas haben das Problem gar nicht, da es hier eine effektive und völlig einfache Widerspruchsregelung gibt.
Warum wird diese Regel in Deutschland nicht auch eingeführt, zumal jeder auch noch die Freiheit hätte einer Organspende aktiv zu widersprechen?
Das bisherige System aus Information und Überzeugung scheint am Desintresse der meisten Bürger zu scheitern. Menschen sterben obwohl ihnen geholfen werden könnte und lebensrettende Organe werden verbrannt oder vergraben.
Auch möglichen Organ-Spende-Skandalen wäre mit einer besseren Versorgung von Spenderorganen der Nährboden entzogen.
Die Lösung scheint derart einfach, dass es für viele unverständlich und unverantwortlich ist hier nicht sofort auf die Widerspruchslösung umzustellen.
Für Ihre Stellungnahme bedanke ich mich im Voraus!
Grüße aus der Heimat.
F. H.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Haller,

vielen Dank für Ihre Mail zum Thema Organspende.
Sie sprechen ein sehr dringend zu behandelndes Thema an. Darum wird unser Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu im September einen Gesetzentwurf vorlegen.
Jedoch ist die von Ihnen geforderte „Widerspruchslösung“, nach der grundsätzlich jeder zu einer Organspende verpflichtet ist, der einer solchen nicht ausdrücklich widerspricht, meiner Auffassung nach nicht das geeignete Instrument, um die Zahl der Organspenden signifikant zu erhöhen. Es gibt keinen Nachweis, dass sich mit der „Widerspruchslösung“ die Spendenbereitschaft in Deutschland signifikant erhöhen würde.
Zudem würde durch eine solche Lösung erheblich in die Rechte sämtlicher Mitbürger eingegriffen. Viele Menschen würden vor ein religiöses, ethisches und rechtliches Dilemma gestellt. Zudem werden die Bürger von ihren Krankenkassen regelmäßig über das Thema informiert und mit der Frage konfrontiert, ob sie zu Organspenden bereit wären. Somit besteht bereits heute ein großer Anreiz, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Jeder Bürger kann problemlos Organspender werden, wenn er dies wünscht.
Um die Zahl der Organspenden jedoch weiter zu erhöhen, haben wir im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD konkrete Maßnahmen vereinbart. So sollen verbindliche Freistellungsregelungen für Transplantationsbeauftragte geschaffen und diese entsprechend finanziert werden. Diese Maßnahmen sind erfolgversprechender, als einen Zwang auf die gesamte Bevölkerung auszuüben.
Darüber hinaus wollen wir den Organspendeausweis aus Papier durch ein kleines Herz auf der Krankenkassenkarte ersetzen. Dann hat man „eine Karte“, die man in der Regel immer bei sich führt und die Auskunft über den Organspendestatus gibt. Die Krankenkassen sollen dazu die persönlichen Wünsche ihrer Versicherten abfragen, bevor sie neue Karten verschicken.
Außerdem möchten wir ein zentrales Register einrichten, das alle Personen aufführt, die bereit sind, Organe zu spenden. Auf diese sollen dann künftig alle Ärzte, auch in kleinen Kreiskrankenhäusern, zugreifen können, um sich schnell informieren zu können, ob im Fall der Fälle eine Organspendebereitschaft vorliegt. Ist das der Fall sollen externer Expertenteams, sehr kurzfristig zu Rate gezogen werden können, um den Hirntod eines Spenders zu bestätigen.
Über alle weiteren Details wird dann im September zu sprechen sein.

Ich danke Ihnen für Ihre Mail und Ihr Interesse und kann Ihnen versichern, dass wir dieses sehr ernste Thema auch entsprechend angehen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig

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