Portrait von Daniel Wiegenstein
Daniel Wiegenstein
MLPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Daniel Wiegenstein zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von dagmar s. •

Frage an Daniel Wiegenstein von dagmar s. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Herr Wiegenstein,

im Wahlprogramm heisst es 30Stunden bei vollen Lohnausgleich.Wie soll das funktioneren und können dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen werden?
Wie stellt sich die MLPD den Echten Sosialismus vor.?

Portrait von Daniel Wiegenstein
Antwort von
MLPD

Sehr geehrte Frau Steffen,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich möchte mich zuerst dafür entschuldigen, dass ich nicht umgehend geantwortet habe. In den letzten Tagen habe ich eine Tour mit unserem Wahlmobil durch 11 Städte in Sachsen-Anhalt gemacht und deshalb kam ich leider nicht eher zur Beantwortung.
Zur 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich: Die Arbeitslosigkeit ist riesig und wächst weiter. Hauptursache dafür ist der starke Anstieg der Produktivität der Beschäftigten. Was 1991 in der deutschen Industrie in 40 Stunden erarbeitet wurde, wurde 2004 in 17,5 Stunden geschafft. Das sind die Zahlen aus der Statistik, durch meine Arbeit in verschiedenen Automobilzulieferbetrieben konnte ich das über die Jahre beobachten. Heute wird also für die gleiche Arbeit nur noch die Hälfte der Beschäftigten gebraucht. Wir schlagen vor, den Umfang der Arbeitszeit zwischen den Arbeitenden und den Arbeitslosen neu zu verteilen. Es ist doch heute so, dass die einen immer mehr arbeiten, der Arbeitsdruck ansteigt, es gibt mehr Wochenendarbeit, Überstunden, Schichtarbeit in immer mehr Bereichen. Und wer draussen steht, hat keine Chance und ist auf Nullarbeitszeit gesetzt. Wir wollen auch keine Ein-Euro-Jobs, sondern tariflich bezahlte Jobs.
Zum zweiten Teil ihrer Frage: Die MLPD ist für den echten Sozialismus, und tritt als einzige Partei bei der Bundestagswahl für dieses Ziel an. Im Sozialismus kommt der erarbeitete Reichtum der Gesellschaft der Bevölkerung zugute. Der Mensch steht dann im Mittelpunkt, statt die Aktienkurse, wie wir es heute erleben.
Viele Menschen betonen heute die grössere soziale Sicherheit zur DDR-Zeit. Andererseits gab es auch eine grosse Unzufriedenheit mit der Einschränkung der Demokratie und der Reisefreiheit, der mangelhaften Versorgung in manchen Bereichen in der DDR. Das führte zu den Montagsdemos 1989, die ich für genauso berechtigt halte wie die Montagsdemos heute. Die MLPD ist der Meinung, dass diese negativen Erscheinungen in der DDR eine Folge davon sind, dass schon 1956 eine Klasse von neuen Bürokraten die Macht in der Sowjetunion, in der DDR und weiteren osteuropäischen Ländern übernahm und einen bürokratischen Kapitalismus einführte.
Als positive Schlussfolgerung daraus muss es im Sozialismus eine starke demokratische Kontrolle über die Verantwortlichen in Staat, Partei und Gesellschaft geben. Der Sozialismus beruht auf der Selbstorganisation der Masse der Bevölkerung. Der ganze Staat, alle Wohngebiete und Betriebe, das ganze soziale Leben wird dann von der Bevölkerung selbst verwaltet. Auf ihren Internetseiten hat die MLPD ihr Parteiprogramm veröffentlicht, gerade die Auseinandersetzung mit positiven und negativen Erfahrungen im Sozialismus spielt dabei eine grosse Rolle.

Mit freundlichen Grüssen,
Daniel Wiegenstein