Frage an Daniel Wiegenstein von Stefano M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Marinello,

Zur Umweltpolitik: Die MLPD ist entschieden gegen Müllverbrennung, für eine weltweite Kreislaufwirtschaft, um die Lebensgrundlagen der Menschheit nicht zu verschleudern, und auch für einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien. Das sehen auch viele Menschen aus der Bevölkerung so, auch ein Teil der Mitglieder anderer Parteien. Das macht Bündnisse möglich, und das ist ja auch dringend nötig. Gegen die fortschreitende Entwicklung zu einer weltweiten Klimakatastrophe, nur aus Profitgier, brauchen wir einen internationalen Widerstand.
Zum Kryo-Recycling: Diese Technik wurde von Professor Rosin entwickelt, dem Erfinder des FCKW-freien Kühlschranks. Statt Müll zu verbrennen und dabei einen Gift-Cocktail in die Luft abzulassen, wird dabei der Müll schock gefroren, dadurch sehr spröde und kann in kleinste Teile zermahlen werden. So können die Rohstoffe ohne Abgase getrennt und wiederverwertet werden. Ich halte das für eine gute Idee, sie sollte unbedingt technisch erprobt werden – was bisher verhindert wird, weil mit der Müllverbrennung viel Geld zu verdienen ist. So wurde in Sachsen-Anhalt auch Müll aus Italien verbrannt.

Zum echten Sozialismus: Das ist ein Begriff, mit dem die MLPD deutlich machen will, dass in der DDR und der Sowjetunion seit 1956 kein Sozialismus mehr bestand, sondern ein Kapitalismus in neuer Form. Es gab sozialpolitische Reformen, es wurde ständig vom Sozialismus gesprochen, aber die demokratischen Recht für die Bevölkerung wurden beschnitten. Zum Schluss war es nur noch eine hohle Fassade, sonst wäre sie nicht 1989/90 so zusammengebrochen. Wenn wir positive Lehren daraus ziehen, und eine demokratische Kontrolle über die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft entwickeln, wird der Sozialismus wieder interessant. Das ist natürlich ein kompliziertes Thema, wenn sie sich da weiter informieren wollen, machen sie sich ein Bild auf der Internetseite www. mlpd.de
Zum Verhältnis MLPD und Linkspartei: Ich kenne einige Genossen der Linkspartei, an der Basis gibt es Zusammenarbeit. Ich würde mir davon noch mehr wünschen. Wir haben Gemeinsamkeiten im Antifaschismus, gegen Hartz IV und in einigen anderen Punkten. Leider ist die Linkspartei oft zu inkonsequent. Bei ihren Beteiligungen an Landesregierungen hat sie den Sozialkahlschlag mitgetragen, diese Erfahrung haben wir auch in Sachsen-Anhalt gemacht. Die MLPD ist der Meinung, dass der Kapitalismus abgeschafft und durch den Sozialismus abgelöst werden muss. Darum wollen wir auch die Menschen ermutigen, konsequent um ihre Rechte zu kämpfen. Die Linkspartei arbeitet nicht auf die Abschaffung des Kapitalismus hin, sie praktiziert eine Politik des „kleineren Übels“ im Rahmen des Kapitalismus. Das ist der grundlegenste Unterschied, der sich natürlich in den verschiedensten Politikfeldern zeigt.

Ich hoffe, damit ihre Fragen beantwortet zu haben. Mit freundlichen Grüssen,
Daniel Wiegenstein