Frage an Daniel Freund von Bernhard D. bezüglich Umwelt
Hunderttausende Flüchtlinge kommen insbesondere seit 2015 nach Europa - aber die Verteilung in der EU ist äußerst ungerecht. Wenige EU-Länder nehmen viele Asylbewerber auf, andere EU-Staaten äußerst wenige. Wie stellen Sie sich die weitere EU-Entwicklung in dieser Angelegenheit vor?
Klimawandel in der EU eindämmen. Allein die Sitzungsorte Brüssel und Straßburg tragen durch erhebliche Reiseaktivitäten nicht zur Klimaentlastung bei. Welchen Beitrag wollen Sie zur Problemlösung leisten?
Sehr geehrter herr D.,
Bis heute haben die EU-Mitgliedstaaten keine überzeugende gemeinsame und humanitäre Antwort auf Migration und Flucht gegeben. Tagtäglich sterben Menschen auf dem Weg nach Europa. Das Dublin-System, wonach Asylsuchende in dem Land Asyl beantragen müssen, das sie zuerst betreten haben, ist ungerecht, wirkungslos und gescheitert. Damit wird die Verantwortung aber weiter einseitig auf die Länder an den südlichen und östlichen Außengrenzen der EU abgewälzt, statt eine faire Verteilung der Geflüchteten in Europa zu organisieren. Oftmals werden dadurch Menschen, die lange hier leben und gut integriert sind, abgeschoben. Das steht einer gerechten Asylpolitik im Wege und soll daher vermieden werden. Menschenrechte sind unteilbar und dürfen nicht zur Disposition gestellt werden. Wir benötigen ein faires Verteilungssystem mehr denn je. Wir treten für eine Europäische Union ein, die ihre humanitäre Verantwortung, das Grundrecht auf Asyl und den ungehinderten Zugang für Schutzsuchende und die Notwendigkeit, Verfahren nach völkerrechtlichen Standards fair, zügig und geordnet durchzuführen, zusammenbringt. Ein Europa, das Menschen, die vor Krieg, Hunger, Verfolgung und Gewalt fliehen müssen, Schutz gewährt, anstatt sich mithilfe von Autokratien und Militärdiktaturen abzuschotten. Ein Europa, das legale Fluchtwege und Einwanderungsmöglichkeiten bietet. Ein Europa, das Asylsuchenden ein faires Verfahren und eine menschenwürdige Unterbringung garantiert und seine Grenzen kontrolliert. Ein Europa, das Fluchtursachen und nicht Flüchtlinge bekämpft. Ein Europa, das das Sterben im Mittelmeer beendet.Das Recht auf Asyl ist nicht verhandelbar. Auf dieser Grundlage setzen wir uns für einen gemeinsamen Aufbruch einer humanitären Koalition von Mitgliedstaaten und Kommunen ein, die zusammen die Ärmel hochkrempeln und sich solidarisch an der Aufnahme von Geflüchteten beteiligen wollen.
In unserem Wahlprogramm finden Sie dazu weitere Details, wie wir das genau umsetzen wollen.
Zum Reisezirkus zwischen Brüssel und Straßburg habe ich selbst in der Vergangenheit schon gearbeitet. Ziel muss sein, diesen möglichst schnell zu beenden, indem das Europäische Parlament endlich das Recht erhält selbst über seinen Kalender und Tagungsort zu entscheiden. Bisher scheitert dies am Veto Frankreichs. Man muss aber Frankreich hier ein Angebot machen, damit die unsinnigen Reisen zwischen Brüssel und Straßburg bald ein Ende haben.
Mit freundlichem Gruß,
Daniel Freund