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Daniel Freund
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Julia K. •

Sehr geehrter Herr Freund ich würde gern wissen, was Sie u. Ihre Partei in der nächsten Legislaturperiode konkret an Maßnahmen und Forschungsgeldern für an LongCovid und ME/CFS Erkrankte planen?

Laut der WHO sind in Europa allein 36 Millionen Menschen von LongCovid betroffen - dies ist ein Problem, das wirklich alle angeht, nicht nur einzelne Abgeordnete im Bereich Gesundheit!

Die Auswirkungen sind massiv- für Betroffene lebenszerstörend, für Länder wirtschaftsgefährdend und aufgrund der Untätigkeit der Politik in den letzten Jahren auch demokratiegefährdend.

Die einzelnen Mitgliedsstaaten sind mit der Thematik heillos überfordert und machen wenig bis gar nichts, um diese Katastrophe in den Griff zu kriegen.

Was können wir als Betroffene von der EU und unseren Abgeordneten erwarten?

Ich weiß, dass viele von uns unsere Wahlentscheidung ausschließlich von diesem Thema abhängig machen werden und würde mich darum über eine aussagekräftige Antwort freuen, die nicht die Zuständigkeit an andere abschiebt.

Vielen Dank und beste Grüße

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte*r Empfänger*in,
 
Wir wollen auf europäischer Ebene die Forschung zu Infektionskrankheiten wie Covid-19 und deren Folgekrankheiten, zum Beispiel Herzmuskelentzündungen oder ME/CFS, intensivieren und Forschungsgelder dafür zur Verfügung stellen. Zudem braucht es dazu mehr europäischen Austausch, beispielsweise durch ein EU-Sachverständigennetzwerk. Die Corona-Pandemie unterstreicht, dass die menschliche Gesundheit nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern im engen Zusammen mit der Umwelt und der Tiergesundheit steht. Ausreichend Raum für Tiere und Natur sowie eine Reduzierung industriell gehaltener Tierbestände helfen im Kampf gegen Zoonosen wie Covid-19; weniger Antibiotika in der Massentierhaltung führt zu weniger Antibiotikaresistenzen; saubere Luft und weniger Giftstoffe in der Umwelt retten Menschenleben. Prävention steht im Zentrum unseres Handelns, deshalb brauchen wir ein wirksames europäisches Frühwarnsystem gegen Pandemien, um gefährliche Erreger frühzeitig erkennen zu können und Informationen darüber transparent zur Verfügung zu stellen.
Auf Bundesebene haben wir bereits erreicht, dass deutlich mehr Mittel für die Erforschung von Long-Covid und dem Chronischen Fatigue Syndrom (ME/CFS) bereitgestellt werden. Insgesamt sind über 200 Millionen Euro für die nächsten Jahre eingeplant, um die Behandlung dieser Krankheitsbilder schnellstens zu ermöglichen. Besonders zu erwähnen ist die spezielle Förderung von Modellprojekten zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Long-Covid. Familien mit betroffenen Kindern sind bisher auch mit vielfältigen sozialen Folgen konfrontiert. Wir hoffen, dass es jetzt mehr medizinische Anlaufstellen geben wird, damit diese Familien schneller Unterstützung finden.
 
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Freund

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