Frage an Daniel Föst von Andreas L. bezüglich Gesundheit
Lieber Herr Föst,
als Aktivist im Männernetzwerk www.brothers4sisters.de engagiere ich mich für den Ausstieg aus der Prostitution und den Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben.
Wissen Sie, ob es in der Bundesragsfraktion der FDP Abgeordnete gibt, die sich bereits mit der Problematik auseinandergesetzt haben?
Im Besonderen wüsste ich gern ob sie auch Befürworter des sog. Nordischen Modells in ihren Reihen haben.
Dieses Konzept, nutzt die Instrumente der Marktwirtschaft, nimmt die Nachfrage im System der Prostitution in die Verantwortung und ermöglicht durch das System der Prostitution Geschädigten umfangreiche Ausstiegshilfen, damit sie wieder als Architekten ihres Lebens Entscheidungsspielräume erkennen und nutzen können.
Falls auch Sie ein Beführworter sexueller Freiheit sind möcht ich Sie noch fragen, ob Sie bereit wären das Manifest der Zeromacho zu unterzeichnen. Siehe dazu: https://zeromacho.wordpress.com/le-manifeste_de/
Mit freundlichen Grüßen,
A. L.
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Das Thema Prostitution ist sicherlich keines der einfachsten. Auch eine vermeintliche einfache Lösung wie das Nordische Modell hat Vor- und Nachteile. Insgesamt ist die FDP nicht für die Umsetzung des Nordischen Modells. Unser Ziel ist es, freiwillige Prostitution zu entkriminalisieren. Das entscheidende Problem stellt natürlich die Zwangsprostitution dar – diese wird jedoch weder durch das Prostituiertenschutzgesetz, noch durch das Nordische Modell effektiv gelöst. Der Schlüssel zur Verbesserung der Verhältnisse besteht insbesondere in zwei Punkten: Erstens muss der Menschenhandel besser bekämpft werden: Deutschland kann und muss hier zusammen mit anderen europäischen Ländern aktiver werden; zudem haben wir Zuständigkeitsprobleme zwischen Landespolizei, Bundespolizei und Zoll. Zweitens ist der direkte Austausch mit den Prostituierten ein weiterer Faktor. Auch sehen wir ein vermehrtes zivilgesellschaftliches Engagement als essentiell an, um sowohl Schutz als auch Gesundheitszustände der Betroffenen zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen,
Daniel Föst
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