Claus-Joachim Dickow
FDP
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Frage von Jan E. •

Frage an Claus-Joachim Dickow von Jan E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dickow,

Hamburg scheint sich in ein Zonen-Gebiet zu entwickelt. Es gibt Zonen, in denen sich Hundehalter einfinden müssen und nun gibt es auch Grillzonen, in denen sich die halbe Stadt im Sommer zusammenpferchen muss, um ne Wurst auf den Grill zu legen.

Das der Grill nun eine Mindestabstandshöhe erhalten ist, kann ich akzeptieren. Auch die Aufforderungen, die Bürger mögen ihren Dreck bitte entfernen finde ich völlig verständlich und richtig.

Das aber Grillzonen geschaffen wurden, geht mir zu weit. Wir leben hier in einer Großstadt, die sich weltoffen nennt. Und dann entpuppen sich unsere Politiker als provinzieller als jeder Vorstand im Kleingärtnerverein.
Wir leben und arbeiten hier, zahlen Steuern - somit haben wir aus meiner Sicht auch ein Recht darauf, die Grünanlagen zwecks Freizeitgestaltung zu nutzen. Es kann doch nicht angehen, daß die große Menge den kürzeren zieht, weil sich eventuell ein paar Anwohner beschwert haben oder unsere Ökos, auch Grüne genannt, sorgen um das Gras machen. An der Alster wurde imme schon gegrillt und nun nur noch in Zonen?

Was ist dann das nächste? Eine Zone für Eltern mit Kindern? Eine für Senioren?

Wie steht die FDP dazu? Können Sie in der Bezirksversammlung dafür sorgen, dass diese Zonen wieder aufgehoben werden?

Gruß
Jan Engels

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Engels,

vielen Dank für Ihre Frage. Die FDP sieht die zunehmende Verbotskultur in Deutschland im Allgemeinen und in Hamburg im Besonderen mit ebensolchem Unbehagen, wie Sie auch. Wir haben uns deshalb im letzten Jahr als einzige Fraktion in der Bezirksversammlung gegen die Schaffung besonderer Grillzonen, außerhalb derer nicht mehr gegrillt werden darf, ausgesprochen.

Aus unserer Sicht sind die Parks und die kleineren Grünanlagen, wie z.B. auch der Dulsberg-Grünzug, für alle Menschen da. Für spielende Kinder, Sonnenanbeter und Spaziergänger genauso, wie für Menschen, die dort in den Sommermonaten eine Wurst oder ein Stück Fleisch auf den Grill legen möchten. Nun einzelne Gruppen (wie hier die Griller) in bestimmte Gebiete abzudrängen ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Es widerspricht auch der gemeinschaftsbildenden Funktion der zentralen Grünanlagen. Hamburgs Oberbaudirektor Fritz Schumacher, der ja auch den Dulsberg maßgeblich geplant hat, hat zentrale Grünanlagen auch und vor allem als Begegnungsstätte der Bewohner eines Quartiers angesehen. Sie sollten zusammenführen und nicht die Anwohner nach unterschiedlichen Tätigkeiten wieder trennen.

Die FDP wird sich daher auch in der kommenden Wahlperiode wieder für die Aufhebung der Grillzonen aussprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Claus-Joachim Dickow