Frage an Claudius Lieven von Mareike E. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Lievien,
Ich arbeite in der Hafencity und bin - zumindest was den Arbeitsweg betrifft - Radfahrer. Im Zuge der straßenbaulichen Veränderungen in der Hafencity fällt mir auf, daß die bisher neu gebauten Straßen keine Radwege haben (ausgenommen Sandtorkai). Der Verkehrsfluß ist zum Teil extrem schnell und dazu die Fahrspuren recht schmal, was eine sehr ungünstige Situation für den Radfahrer darstellt, wie Sie sich vorstellen können.
Für dieses hochmoderne Vorzeigeprojekt HAFENCITY ist das doch merkwürdig unzeitgemäß, oder sind Sie da anderer Meinung?
Beste Grüße,
Mareike Engel
Sehr geehrte Frau Engel,
Sie haben mit ihrer Einschätzung völlig recht.
Die Belange des Fahrradverkehrs ist bei der Planung der Hafencity viel zu wenig berücksichtigt worden. Der Stadtteil ist zu sehr auf den Autoverkehr ausgerichtet.
Diese merkwürdig unzeitgemäße Planung hat ihre Ursache in der Vernachlässigung des Fahrradverkehrs durch den Senat. In jüngster Zeit gab es dort zwar etwas Bewegung, das ändert aber nichts daran, dass die Mittel für den Radwegebau über Jahre zusammengestrichen wurden und bei der Planung von Baugebieten der Radverkehr keine Rolle spielte.
Andere Städte haben mit einer engagierten Verkehrspolitik den Anteil des Radverkehrs innerhalb weniger Jahre erheblich gesteigert, wie z.B. Kiel das den Anteil von 9% auf 17% des Gesamtverkehrsaufkommens gesteigert hat, Hamburg stagniert bei 7 %. Leider hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt die Hafencity letztes Jahr zu einem "Sonderplanungsgebiet" gemacht, was zur Folge hat, dass der Rot-Grüne Bezirk Hamburg Mitte dort nichts mehr zu sagen hat. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Sie können dennoch versichert sein, dass uns die Förderung des Radverkehrs sehr am Herzen liegt und wir alles daran setzen werden, auch in der Hafencity noch das Beste draus zu machen. Wenn wir im Februar 2008 eine Chance dazu bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Claudius Lieven MdHB