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Christos Pantazis
SPD
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Frage von Christian H. •

Wie kann man die Suche nach psychotherapeutischen Therapieplätzen verbessern?

Sehr geehrter Herr Pantazis, als Betroffener, der gerade einen Therapieplatz sucht, muss ich meinen Leidensdruck irgendwie äußern. Ich habe Karl Lauterbach schon mit der Frage betraut, kann man das Instrumentarium, wie Patienten an einen Therapieplatz kommen können verbessern ? Kann man Anrufzeiten von Therapeuten vereinheitlichen? Kann man psychisch erkrankte Menschen ein wenig mehr an die Hand nehmen? Überlegen Sie bitte, ob Sie in dieser Sache etwas sinnvolels beitragen könnten. Mit freundlichen Grüßen, Christian H.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr H.,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Die Fortschrittskoalition ist sich bewusst, dass die aufgrund von langen Wartezeiten oftmals langwierige Suche nach einem Therapieplatz für psychisch erkrankte Menschen eine zusätzliche Belastung darstellt. Diese Situation wollen wir verbessern und dafür sorgen, dass mehr Therapieplätze zur Verfügung stehen und Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz, insbesondere auch für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, verkürzt werden.

Für die Realisierung dieser Ziele planen wir, noch in diesem Jahr im Bundestag das Versorgungsgesetz II auf den Weg zu bringen. Dessen Schwerpunkt liegt auf der Stärkung des Zugangs zu gesundheitlicher Versorgung und beinhaltet auch Maßnahmen, die die ambulante psychotherapeutische Versorgung verbessern und somit auch Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz reduzieren.

Um Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz, insbesondere auch für Kinder- und Jugendliche, aber auch in ländlichen und strukturschwachen Gebieten deutlich zu minimieren, reformieren wir die psychotherapeutische Bedarfsplanung. Wir wollen sicherstellen, dass jeder/jede die für sie/ihn notwendigen ambulanten Komplexleistungen erhält. Die Kapazitäten hierfür bauen wir bedarfsgerecht, passgenau und stärker koordiniert aus.

Das Versorgungsgesetz II und damit die konkrete Gestaltung dieser Maßnahmen werden derzeit auf der dafür zuständigen Fachebene erarbeitet. Als Mitglied des Ausschusses für Gesundheit des Deutschen Bundestages sowie stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion wirke ich selbstverständlich daran mit und bringe meine Expertise als Arzt ein.

Im Koalitionsvertrag haben wir uns zudem darauf verständigt, eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen umzusetzen. Im stationären Bereich sorgen wir für eine leitliniengerechte psychotherapeutische Versorgung und eine bedarfsgerechte Personalausstattung. Die psychiatrische Notfall- und Krisenversorgung wollen wir flächendeckend ausbauen.

Sehr geehrter Herr H.,

wie Sie meinen Ausführungen entnehmen können, haben wir mit dem Versorgungsgesetz II eine konkrete Maßgabe geplant, um eine schnellere Verfügbarkeit von Therapieplätzen für psychisch erkrankte Menschen zu gewährleisten. Das Gesetz soll noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.

Als Sofortmaßnahmen stehen verschiedene kurzfristige und niedrigschwellige Hilfsangebote zur Verfügung.

Die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) ist unter der Telefonnummer 116117 erreichbar und vermittelt gesetzlich krankenversicherten Patienten einen Termin für ein Erstgespräch in einer psychotherapeutischen Sprechstunde,  für eine Akutbehandlung oder eine zeitnah erforderliche probatorische Sitzung. Kurz- und Langzeittherapien (Richtlinienpsychotherapie) sind von der Terminvermittlung ausgenommen. Für die Vermittlung eines Erstgespräches ist eine Überweisung nicht erforderlich.

Des Weiteren bieten auch in Braunschweig Verbände der Wohlfahrtspflege wie beispielsweise Awo und Diakonie Hilfsangebote in den Bereichen Selbsthilfe und Sozialpsychiatrie beziehungsweise Sozialberatung an.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Christos Pantazis

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