Wie hoch war die Fluktuationsquote für das Kalenderjahr 2022 in der Bundeswehr, nachdem die Impfpflicht eingeführt wurde?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Seit Aufnahme der Impfung gegen Covid-19 am 24. November 2021 in das Basisimpfschema der Bundeswehr wurden – Stand Mai 2023 – genau 70 Angehörige der Bundeswehr aufgrund einer verweigerten Covid-Impfung aus dem Dienst entlassen. Das entspricht etwa 0,03 Prozent aller Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (etwa 180 000). Gesondert für das Jahr 2022 liegen keine Zahlen vor.
Grund für die Entlassungen ist die sogenannte Duldungspflicht bei der Bundeswehr. Um die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte sicherzustellen und die Soldatinnen und Soldaten zu schützen, gibt es für diese eine Duldungspflicht für Impfungen gegen bestimmte Infektionskrankheiten. Diese sind bei der Bundeswehr im sogenannten Basisimpfschema zusammengefasst und bieten Schutz gegen gefährliche Erkrankungen. Mit Ausnahme der Impfung gegen Hepatitis A und gegen Influenza sind diese Impfungen auch Bestandteil des durch die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) öffentlich empfohlenen Impfprogramms für Kinder und Erwachsene.
Für einen Auslandseinsatz werden Soldatinnen und Soldaten zusätzlich nach dem jeweiligen Impfschema für das Einsatzgebiet geimpft.
Die Covid-Impfung wurde in das Basisimpfschema aufgenommen, um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr während der Pandemie sicherzustellen. Sie wird im Basisimpfschema bleiben, bis Corona als Krankheit verschwindet. Dies ist nach derzeitigem Stand allerdings nicht absehbar. Auch andere Krankheiten, wie zum Beispiel Tetanus oder Masern, spielen zwar gesellschaftlich kaum noch eine Rolle, bleiben aber dennoch zu Recht im Basisimpfschema der Bundeswehr.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christos Pantazis
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