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Christoph Schmid
SPD
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Frage von Roman H. •

Warum werden Leute ohne Smartphone beim Deutschlandticket ausgegrenzt? Ich bitte um zeitnahe Antwort.

Welche Möglichkeiten gibt es noch um ein Deutschlandticket ohne Handy zu kaufen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr H.,

seit Einführung des 49,-€-Tickets zum 01.05.2023 wird die Digitalisierungsstrategie der Deutschen Bahn hinterfragt. Dabei gilt das Ticket als Erfolgsmodell und hat ein Kernelement der Mobilität mit dem ÖPNV ein gutes Stück nach vorne gebracht: Ziel war es, den Ticketkauf erheblich zu vereinfachen: einerseits durch die Herauslösung aus regionalen Tarif-Strukturen, andererseits durch den digitalen Erwerb des Tickets. Da mit Vorbehalten für den digitalen Ticketerwerb gerechnet wurde, hat man sich mit den Bundesländern, die an der Finanzierung beteiligt sind, auf eine Übergangsfrist geeinigt, zu der auch Papiertickets zulässig waren. Wie angekündigt, ist diese Frist nun seit 01.01.2024 verstrichen. Deswegen wird eine Chipkarte nur noch von manchen Verkehrsbetrieben angeboten, aber sicher nicht von allen. Sie verursacht zum Einen höhere Kosten. Zum Anderen müssen hohe Vorkehrungen gegen Fälschungen getroffen werden.

Wer das Deutschlandticket als Chipkarte besitzen möchte, kann es sich also bei Verkehrsunternehmen kaufen, die es als Chipkarte anbieten. Eine Diskriminierung aufgrund von fehlender technischer Ausstattung sehe ich nicht, auch wenn es zugegebenermaßen erheblich einfacher ist, mit dem Smartphone zu reisen. Als passionierter Bahnfahrer, der nicht nur Berufspendler ist, sondern auch private Familienurlaube mit dem Zug plant, kann ich im europäischen Ausland oft erleben, wie selbstverständlich digitale Angebote wahrgenommen werden, wohingegen man in Deutschland oft auf Vorbehalte und zögerliche Anpassungsbereitschaft stößt. Auch das digitale Deutschlandticket, das uns in Mobilitätsfragen so viel weiter gebracht hat, ist dafür ein gutes Beispiel.

Dem großen Vorteil des Flatrate-Reisens steht meiner Ansicht nach ein vernachlässigbarer Nachteil gegenüber, dass man sich beim Kauf des Deutschlandtickets einmalig ein Verkehrsunternehmen heraussuchen muss, das den eignen Ansprüchen gerecht wird.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Schmid

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