Frage an Christoph Meyer von Martin B. bezüglich Umwelt
Lieber Christoph Meyer,
jetzt ist die FDP gerade dabei, als einzige Partei in Form von ein paar MdB rund um Frank Schäffler Rückgrat gegen den Wahnsinn der Rettungsschirme, Eurobonds u.ä. zu zeigen und dann stoße ich auf Plakate, bei denen ich mich frage, ob Sie den Wähler veräppeln wollen oder ob das humorvoll sein soll.
Was davon stimmt, wenn ich auf z.B. einem Plakat lese: „Warum teilt die FDP nicht den Traum einer autofreien Stadt? – Weil keine Frau dieser Welt mit dem Fahrrad zum Kreißsaal fahren möchte“? Nun, ich nehme zwar meinen Humor nicht als Maßstab, denn ich kann bspw. auch nicht über „Die dreisten Drei“ auf SAT1 lachen, aber sehen Sie nicht die Gefahr, dass Sie es mit solchen Aussagen riskieren, bei dreisten drei Prozent landen?
Ich stelle jetzt nicht die Frage, wie hoch Sie den Anteil hochschwangerer Frauen im täglichen Autoverkehr einschätzen – nein, mich interessiert vielmehr Folgendes:
1) Wie viele Kinder dieser Welt, schätzen Sie, möchten autoabgasbelastete Luft atmen oder möchten Gefahr laufen, Opfer eines Autounfalls zu werden?
2) Stehen Sie tatsächlich zum libertären Ansatz des Rechts des Stärkeren, also dass Freiheit immer zuerst die Freiheit des Stärken ist - hier folglich das Recht auf mobile Freiheit höher einzuschätzen ist als das Recht der Kinder auf gesunde und sichere Umgebung?
Darüber hinaus stelle ich mir auch die Frage, warum die FDP immer so auf die Grünen eindrischt? Sind nicht die FDP und die Grünen die einzigen beiden Parteien, die wirklich den Mut haben, unangenehme Themen anzugehen? Warum überlassen Sie den Grünen nicht die Ökologie und treten Sie als FDP für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik ein? Was hindert Sie daran, sich genauso konsequent gegen die neokeynesianische Verschuldungspolitik zu stemmen wie sich die Grünen gegen die Atomenergie eingesetzt haben? Mein Eindruck ist, dass etliche Wähler gerne gelb und grün gleichzeitig stark sehen würden (s. Saarland). Ist das denn so abwegig?
Viele Grüße!
Martin Bonnet