Warum sind Ihrer Meinung nach Klimaprognosen für die nächsten Jahrzehnte korrekt, während Konjunkturprognosen für die nächsten Jahre aufgrund aktueller Ereignisse ständig revidiert werden müssen?
Der Chefökonom des Handelsblatts, Dr. Bert Rürup, schreibt in seinem aktuellen Newsletter:
„Nun basieren Konjunkturprognosen auf der Analyse von Daten der Vergangenheit und den daraus abgeleiteten Aussagen für die Zukunft. Doch für einen Krieg in Europa und für einen harten Energiepreisschock gibt es faktisch keine vergangenheitsbezogenen Daten.
Gleichzeitig gelten bewährte Vergangenheits-Zukunfts-Symmetrien und Verhaltensmuster nicht mehr. Es gibt daher kein Modell, das die möglichen Folgen der aktuellen Situation annäherungsweise abbilden kann.
Und so wäre es eigentlich redlich, wenn Wirtschaftsforscher eine Spanne für ihre Prognose nennen würden. Das Problem angesichts der sehr hohen Unsicherheit: Niemandem nutzt eine Aussage, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 0,5 und vier Prozent wachsen dürfte.“
Die Wortteile „Konjunktur“ und „Wirtschaft“ kann man durch „Klima“ und den Satzteil „Krieg in Europa“ durch „CO2-Anstieg“ ersetzen.
Klimaprognosen sind sehr komplex und sicherlich auch nicht richtig weil das Ergebnis in der Zukunft liegt. Viel mehr ist bedeutend der Trend der sicherlich in den Klimaprognosen richtig wiedergegeben wird. Natürlich versuchen wir diese Prognosen zu verändern in dem wir CO2 einsparen sprich fossile Brennstoffe einsparen. Das wird die Klimaprognose verändern. Konjunkturprognosen sind noch viel schwerer vor allem vor den im Augenblick abbrechenden Lieferketten und im Ansteigen der globalen Inflation.
Zwischen beiden Prognosen besteht natürlich eine wechselseitige Abhängigkeit