Frage an Christoph Hoffmann von Martin S. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Herr Hoffmann,
weshalb befürworten sie bereits schon jetzt wieder die Öffnung der Grenzen zum Elsass! Auch Ihnen dürfte doch nicht entgangen sein, dass im Februar/März eine frühzeitigere Grenzsperrung zum Elsass uns viele Ansteckungen erspart hätte! Generell habe ich bei ihren Äußerungen in der Presse leider mehr und mehr den Eindruck, dass diese, als gäbe es keine Coronakrise, sehr stark von parteipolitischen Erwägungen geprägt sind!
Freundliche Grüße
Martin Schiestl
Sehr geehrter Herr Schiestel,
Danke für Ihre Mail.
Wenn Sie meine Mitteilungen richtig lesen sehen Sie, dass Ihre Vorwürfe nicht korrekt sind.
1. Ich habe kritisiert, dass die Grenze zu F nicht gleich nach der Erklärung zum Risikogebiet durch das Robert-Koch-Institut geschlossen worden ist. Wen soll ich da kritisieren, außer die dafür Verantwortlichen und das ist nun mal die Bundesregierung?
2. Ich habe nie gefordert die Grenzen jetzt gleich wieder aufzumachen, sondern baldmöglichst aufzumachen, wenn sich die Infektionszahlen auf beiden Seiten der Grenze angenähert haben. Das ist doch wahrlich ein Unterschied, der ihn nicht entgehen sollte.
3. Ich habe Jens Spahn dafür kritisiert, dass er einerseits am Anfang der Krise versprochen hat Masken und Beatmungsgeräte rechtzeitig zu organisieren, dem war dann nicht so. Wen soll ich dafür verantwortlich machen außer den Gesundheitsminister?
4. Ich habe es in meiner politischen Tätigkeit immer vermieden zu einseitig auf eine Partei zu setzen. So habe ich auch Bundes Außenminister Heiko Maas für seine Rückholaktion sehr gelobt. Er gehört der SPD an.
5. Am Anfang waren die Maßnahmen der Bundesregierung zur Einschränkung der persönlichen Freiheit aufgrund des Infektionsrisikos völlig richtig. Jetzt aber ist ein Bewusstsein geschaffen in der Bevölkerung, das Lockerungen erlaubt. Ich bin nicht damit einverstanden, dass wir uns nun zwei Jahre einmauern und auf die Impfung warten. Das kann gesellschaftlich und wirtschaftlich schon gar nicht gut gehen.
Damit verspielen wir die Zukunft der Jugend. Das mögen andere anders sehen. Der Coronavirus ist eine Naturkatastrophe, der wir nur begrenzt etwas entgegen zu setzen haben. Als Naturwissenschaftler sind mir valide Argumente und Zahlen das liebste. Leider haben wir einfach zu wenig Informationen und verlässliche Zahlen.
Und das ist etwas was ich kritisiere bei der Bundesregierung, dass sie bisher es nicht geschafft hat ein valides Monitoring System einzuführen, in dem repräsentative und sich wiederholende Tests gemacht werden, um die Anzahl der Infizierten, Immunen und nicht vom Virus tangierten zu bestimmen.
6. Es gibt eine Kampagne der CDU vor Ort mich zu kritisieren in Leserbriefen von Parteifunktionären, die sich aber als solches nicht zu erkennen geben, ich hoffe sie gehören nicht dazu.
Mit besten Grüßen
Dr. forest Christoph Hoffmann MdB