Frage an Christoph Hoffmann von Edgar F. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Hoffmann,
vielen Dank für die unverzügliche Beantwortung meiner Frage vom 26.03.2018. In Ihrer Antwort schreiben Sie: "Der Hausarztmangel ist bekannt im gesamten Kreis ..." Wenn ich mir aber die im Internet einsehbare Veröffentlichung der KVBW "Stand der Bedarfsplanung" vom 28. Februar 2018, Seite 2, ansehe, wird da ein Hausärztlicher Versorgungsgrad für das Mittelzentrum Lörrach/Weil von 109,3 % (Schopfheim 104,0 %) aufgeführt. D. h. doch , dass es eine leichte Überversorgung mit Hausärzten gibt, warum ist es dann so schwierig in Lörrach einen Hausarzt zu finden?
Eine weitere Frage:
Warum gibt es im Landkreis Lörrach (auch nicht im kreiseigenen KKH Lörrach) keinen Arzt, der eine Knochendichtemessung zu dem von den Krankenkassen festgelegten Vertragssatz von 16,10 Euro durchführt? Diese medizinische Leistung wird von Ärzten im Landkreis Lörrach nur bei Selbstzahlung zu einem Preis von über 50 Euro angeboten. In den Nachbarlandkreisen dagegen gibt es Ärzte, die das zum o. e. Vertragssatz machen.
In der im Internet einsehbaren Veröffentlichung des Deutschen Landkreistages "Rolle der Landkreise in der gesundheitlichen Versorgung" vom 18./19.6.2013, Seite 1, heißt es: "Schon heute sind die Landkreise an der Planung und Sicherung der ambulanten medizinischen Versorgung durch die dafür zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen zu beteiligen."
Meine Frage dazu: Sind Sie der Meinung, dass der Landkreis Lörrach diese Vorgabe erfüllt?
Besten dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
E. F.
Sehr geehrter Herr Frank,
Die Quote der Arztbesuche in Deutschland ist vergleichsweise hoch. Vergleicht man Nachbarländer, liegt der durchschnittliche Arztbesuch um ca. 1/4 niedriger. Dies bedeutet, der Arzt hat für jeden Patienten individuell weniger Zeit. Hausärzte verweisen Patienten oftmals an Fachärzte, um nicht-standardisierte Untersuchungen durchführen zu lassen. Teils unattraktive Arbeitsbedingungen erschweren die Entscheidung, sich in der deutschen Region als Arzt niederzulassen. Erschwerend kommen mögliche Regressforderungen hinzu, für die Verschreibung zusätzlicher Medikamente. Trotz der relativ hohen Ärztedichte ist die Zahl der Arzt-Patientenkontakte deutlich geringer.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. forest Christoph Hoffmann