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Christoph Hoffmann
FDP
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Frage von Edgar F. •

Frage an Christoph Hoffmann von Edgar F. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

in der heutigen Berichterstattung der Badischen Zeitung über deren BZ-Wahltag am vergangenen Samstag habe ich zwei widersprüchliche Aussagen von anwesenden Spitzenkandidaten gelesen:
Bernd Riexinger (Die Linke): "Wenn wir in Zukunft weniger Arbeit haben, dann brauchen wir wieder eine Diskussion über kürzere Arbeitszeiten."
Michael Theurer (FDP) setzt sich für ein Zuwanderungsgesetz für Arbeitsmigranten ein: "Wir müssen uns aussuchen können, welche Arbeitsmigranten zu uns kommen."
Wenn man an "Industrie 4.0", den geringeren Arbeitskräftebedarf bei E-Motoren (durch die gegenüber dem Verbrennungsmotor geringere Bauteilezahl) und anderes denkt, scheint doch die erste Aussage realistischer.
Ich erinnere an die Anwerbung der "Gastarbeiter" in den 60iger Jahren und den dadurch verursachten Arbeitskräfteüberhang in den 80iger Jahren, der zur Arbeitszeitverkürzung führte. Die erzielten Produktivitätssteigerungen wurden dafür verwendet und nicht für Reallohnsteigerungen der Arbeitnehmer.
Soll mit dem FDP-Vorschlag eines Zuwanderungsgesetzes (für nicht EU-Bürger) ein "Remake" erfolgen (es gibt auf dem EU-Binnenarbeitsmarkt übrigens noch weit über 20 Millionen Arbeitslose)?
Halten Sie es nicht für sinnvoller, Produktivitätssteigerung für Reallohnerhöhungen zu verwenden als für Arbeitszeitverkürzungen?
Wer mehr Geld hat, kann auch mehr für seine Altersvorsorge (auch ein großes Problem!) zurücklegen oder sehen Sie das anders?
Für Ihre Antwort im Voraus besten Dank.

Mit freundlichen Grüßen
E. F.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Frank,

wir haben ein Demographieproblem und das wirkt schon heute und morgen noch viel mehr. Denken Sie an Pflegekräfte. Wir haben keine, aber z.B. auf den Philippinen gibt es einen Überschuss an ausgebildeten Pflegern. Der Kern des Einwanderungsgesetzes ist, dass wir nur Mangelberufe zum Arbeitsmarkt zulassen. Der EU Binnenmarkt funktioniert ja schon, das sind z.B. die Bereiche Hochbau und Tiefbau, da hätten wir ohne Binnenmigration keine Möglichkeiten mehr. Auch deren Integration ist nicht einfach,- aber schon machbar.

Man muss das ganz auf einer Zeitachse sehen. Den Verbrennungsmotor wird es noch lange geben, der E Antrieb wird für Kurzstrecken parallel kommen und wenn die Industrie nicht schläft, kommt Wasserstoff dazu. Gleichzeitig nimmt der Nachwuchs in der Bevölkerung extrem ab. Wir finden heut schon keinen Elektriker usw. mehr. Der Fehler bei den Gastarbeitern war ja nicht das Anwerben, sondern die Idee, dass die wieder nach Hause gehen würden. Deshalb hat man sich um Integration nicht gekümmert. Den Fehler darf man nicht wieder machen. Bei Menschen mit Bildung, die einen Job haben ist Integration ein kleineres Problem. Produktivitätssteigerungen führen in aller Regel zu weniger Aufwand von Material und/ oder Arbeitszeit. Reallohnsteigerungen sind eher Abhängig von den erzielbaren Gewinnspannen. Reallohnsteigerungen brauchen wir dringend bei den unteren und mittleren Einkommen hier sollten wir auch Steuererleichterung bringen und auch zur eigene Vorsorgen fürs Alter einen Grundsteuererlass fürs erste Eigenheim/ Wohnung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Dr. Christoph Hoffmann, Bürgermeister
Bundestagskandidat der Freien Demokraten FDP im Wahlkreis Lörrach- Müllheim
Hans Thoma Str. 4
79418 Schliengen

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