Frage an Christoph de Vries von Verena de V. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr de Vries,
Sie schrieben bei Frau Schmidt:
Die Verkehrslage in der Nacht führt dazu,dass man nachts trotz längerer Entfernung schneller am Einsatzort sein kann.
Berücksichtigt man jedoch die Vorgaben zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort,wird man feststellen, dass es leider in der Realität ganz anders aussieht.Muss es erst Tote geben,weil die Feuerwehr aufgrund der Nachtausdünnung nicht rechtzeitig am Einsatzort sein konnte,bevor (wie leider auch in anderen Situationen) seitens der Politik gehandelt wird?
Aus den eigenen Reihen wurde gegen die 50-Std-Woche geklagt.Das ist richtig,aber schauen Sie doch einmal über die Grenzen Hamburgs hinaus.Eine 48-Std-Wo läßt sich auch mit einem vernünftigen,von den Arbeitnehmern gewünschten bzw. akzeptierten Dienstplan realisieren.Die CDU aber hat den Feuerwehrleuten einen Dienstplan aufgezwungen,der nicht von den Arbeitnehmern getragen wir-meiner Meinung nach auch zu Recht,denn er ist demotivieren,zehrt an den Kräften und ist somit Gift für die Gesundheit.Auch ist er für das soziale- und Familienleben absolut ungeeignet.Ihr Senat vergibt das sog. Familiensiegel für Firmen, die Familie u. Beruf vereinbaren,bei ihren eigenen Arbeitnehmern versagt die Politik jedoch kläglich.Ich als Bürgerin dieser Stadt fühle mich mit der Innenpolitik seitens der CDU verraten und verkauft und toleriere es nicht,dass die Feuerwehrleute ihre Gesundheit durch einen Dienstplan ruinieren,der keine Möglichkeiten hat,Einsatz-erlebtes zu verarbeiten bzw. in den eigenen vier Wänden Kraft zu tanken für die nächste Schicht.Meines Erachtens sollte hier der Sparkurs beendet werden.Sie schrieben auch,das junge Kollegen in der Ausbildung sind und damit fehlendes Personal aufgestockt wird. Gegen die Kollegen,die aus Altersgründen aufhören und gesundheitsbedingt zukünftig noch ausfallen werden -ein Minus. Ist es nicht so,dass über 260 Feuerwehrleute im Einsatzdienst fehlen?
Ich freue mich auf Ihre Antwort,mfg
Verena de Vries
Sehr geehrte Frau de Vries (schöner Name übrigens :-),
wie ich schon zuvor ausführte, handelt es sich bei der neuen Dienstplanregelung um die Umsetzung einer europäischen Vorgabe, die genau dem Schutz der Arbeitnehmer dient. Dass nicht jeder einzelne Beschäftigte persönlich damit einverstanden ist, mag sein, ist aber auch nicht verwunderlich. In der gesamten Arbeitswelt sind die Vorstellungen der Beschäftigten selten zu hundert Prozent deckungsgleich mit den Ergebnissen von Veränderungen.
Als Angestestellter im öffentlichen Dienst habe auch ich Arbeitszeitverlängerung und Kürzung von Weihnachtsgeld in den letzten Jahren hinnehmen müssen. Dies war aus persönlicher Sicht natürlich wenig erfreulich, aber aus Haushaltssicht unter gesamtstädtischen Gesichtspunkten wohl notwendig. Liebgewonnene Sonderregelungen werden ungern aufgegeben, aber man sollte deshalb nicht auch gleich den Teufel an die Wand malen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph de Vries