Frage an Christoph de Vries von Martin R. bezüglich Bildung und Erziehung
Die Pisa-Studie war eine schallende Ohrfeige für die Hamburger Bildungspolitik. Was wird eine CDU-geführte Regierung zukünftig tun, um die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen in Hamburg, auch in Anbetracht gravierender sozialer Unterschiede in verschiedenen Bezirken der Stadt, zu verbessern?
Gruß
Reichelt
Sehr geehrter Herr Reichelt,
mir ist unklar, ob sie von der jüngst veröffentlichten Studie oder
derjenigen, die vor einigen Jahren bekannt wurde, sprechen. Die aktuelle
Studie sagt ja im Wesentlichen aus, dass wir uns in einigen Bereichen leicht
verbessert haben, letztlich aber maximal im Mittelfeld befinden.
Ich glaube es greift viel zu kurz, dies als Ohrfeige für die Bildungspolitik
des Senats zu werten. Bildungspolitik in Hamburg und in ganz Deutschland war
über Jahrzehnte ideologisch überbefrachtet und deshalb ein einziger Murks
von parallelen Schulformen. Ich bin überzeugt, dass unser Zwei-Säulen-Modell
zusammen mit weiteren Schritten, die bereits unternommen wurden, der
richtige Ausweg aus dieser Misere ist. Dazu gehört vor allem die
individuelle Förderung dort, wo der Bedarf wirklich groß ist. Insofern ist
die Verkleinerung der Klassenfrequenzen in vielen Grundschulen und die
frühkindliche Sprachförderung schon ein richtiger Quantensprung.
Insgesamt ist das Thema jedoch sicherlich viel zu komplex und umfassend, als
dass man es mit einer Frage und einer Antwort auch nur einigermaßen
sachgerecht behandeln kann. Wenn Sie mir Ihre Telefonnummer zukommen lassen,
wäre ich auch gern zu einem ausführlicheren Gespräch bereit.
Einen schönen dritten Advent
Christoph de Vries