Frage an Christoph de Vries von Lasse N. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo Herr de Vries!
Wir, das Projekt "MischDichEin!", sind eine Gruppe von Besuchern des Kulturhaus Bienenkorb beim Rauhen Haus. Anlässlich der bevorstehenden Wahl beschäftigen wir uns mit dem Thema Politik und der Frage, wie wir selber politisch aktiv werden können.
Dazu gehört natürlich auch, Politikern Fragen zu stellen und zu erfahren, wie diese zu bestimmten Themen stehen.
An der Haltestelle "Rauhes Haus" und ebenso an anderen Haltestellen des HVV gibt es noch immer keine Fahrstühle. Wir finden, dass die Ausstattung mit einem Fahrstuhl das mindeste ist, um allen Menschen (z.B. Rollstuhlfahrern, Müttern mit Kinderwagen, Senioren mit "Hackenporsche", ...) den Zugang zum ÖPNV zu erleichtern.
Wie werden sie und ihre Partei sich dafür einsetzen, den Zugang zu allen Stationen des ÖPNV durch Fahrstühle ein Stück barrierefreier zu gestalten?
mit freundlichen Grüßen,
für das Projekt "MischDichEin!",
Lasse Nottelmann
Lieber Herr Nottelmann,
es ist außerordentlich gut und wichtig für ein Gemeinwesen, wenn sich möglichst viele Bürger einmischen und für die Behebung von Mißständen vor Ort einsetzen. Von daher finde ich Ihr Engagement toll.
Wir hatten in der jüngeren Vergangenheit das Thema Barrierefreiheit konkret bei der Station Rauhes Haus bereits, als die Menschen oben vom Markt kommend nur über eine Treppen zum Bahnhof und den Rolltreppen gelangen konnten. Zusammen mit der Ini Impuls Hamm/Horn, die es angestoßen hatte, haben wir dann mit der Verwaltung dafür gesorgt, dass eine Rampe gebaut wurde, die nun einen besseren Zugang ermöglicht.
Auch hamburgweit werden Jahr für Jahr viele Millionen Euro für den Bau von Rolltreppen und Fahrstühlen an Bahnhöfen ausgegeben, um Barrierefreiheit herzustellen. Beteiligt an der Erstellung der Prioritätenliste, die die Reihenfolge der Maßnahmen festlegt, sind auch die Behindertenverbände. Dieses Verfahren hat sich etabliert und so erfolgt die Umsetzung schrittweise, was angesichts der immens hohen Kosten bei bestehenden Bauwerken garnicht anders zu finanzieren ist.
Hinzu kommt leider auch an einigen Stellen, dass die örtlichen Gegebenheiten den Einbau von Fahrstühlen beim besten Willen nicht erlauben. Denken Sie nur an den Jungfernstieg mit seine vielen Etagen und Tunneldecken.
Also, ich denke, Hamburg ist in Sachen Barrierefreiheit auf einem guten Weg, auch wenn man es sich persönlich verständlicher Weise manchmal etwas zügiger wünschen würde.
Viele Grüße
C. de Vries