Portrait von Christina-Johanne Schröder
Christina-Johanne Schröder
Bündnis 90/Die Grünen
100 %
24 / 24 Fragen beantwortet
Frage von Sabrina F. •

Was tun Sie gegen das Clubsterben in Deutschland?

Sehr geehrte Frau Schröder,

ich habe eine Frage an Sie als baupolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag: Es gibt immer weniger Clubs. In Berlin schließen das Watergate, die Wilde Renate und viele weitere. Das sind Clubs, für die Berlin weltweit bekannt ist. Was in Berlin passiert, passiert auch in vielen anderen Städten. Corona hat diese Entwicklung nochmal verschlimmert. Und auf dem Land, wo ich herkomme, gibt es eigentlich schon immer keine Clubs. Clubs sind nicht nur zum Trinken und Tanzen da, sondern auch für Begegnung, Kultur und Vielfalt.

Was tun Sie gegen das Clubsterben in Deutschland?

Portrait von Christina-Johanne Schröder
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau F,


ich mag Clubs und bin auch gerne tanzen gegangen, bevor ich Abgeordnete wurde. Deshalb weiß ich, dass Clubs mehr sind als nur Orte zum Feiern

Clubs sind Orte der Kreativität, der Solidarität und der Lebendigkeit!

Sie sind Orte der Begegnung, der Inspiration und des gemeinsamen Schaffens.

Wir Grüne wollen attraktive Innenstädte und Ortskerne als lebendige Orte, mit hoher Aufenthaltsqualität, die man gut erreicht und in denen man eine ganze Vielzahl von Angeboten für Konsum, Kultur und öffentliches Leben findet. Die lokale Musik- und Kulturszene spielt dabei eine entscheidende Rolle in unserer Vision einer attraktiven Stadt.

Eine einerseits gewünschte heranrückende Wohnbebauung, um Wohnungsnot zu mildern und neue Flächenversieglung zu minimieren, kann allerdings auch zu einer Entmischung führen und damit beispielsweise auch kulturelle Orte, wie Clubs verdrängen.

Hier sollte die Neuausrichtung der TA-Lärm helfen.

Denn wir planen die Regelungen für Clubs angemessen zu ihrem Status einer Kultureinrichtung in der Baunutzungsverordnung (BauNVO) anders und neu zu bewerten und nicht wie vorher wie Bordelle Casinos oder Wettbüros als Vergnügungsstätten zu bewerten. Damit weiterhin ein vernünftiges Zusammenspiel aus Wohnen, Leben und Kultur in den Städten existiert.

Das Ende der Ampelkoalition verhindert unser konkretes Vorhaben, aber wir GRÜNE lassen uns davon nicht aufhalten. Mit aller Entschlossenheit werden wir uns dafür einsetzen: Für eine angemessene Vielfalt der Städte und Gemeinden mit Clubs, Wohnen und Gewerbe.

 
Mit freundlichen Grüßen
Christina-Johanne Schröder

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Christina-Johanne Schröder
Christina-Johanne Schröder
Bündnis 90/Die Grünen